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Alt 09.07.2005, 19:08
Gast
 
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Standard Wie gehen Jugendl. mit Krebs der Großeltern um?

Liebe An Anita,
Montag werde ich Gelegenheit haben, Dir zu schreiben. Inzwischen ist es mit meiner Mutter ziemlich extrem geworden, ihre OP ist verschoben worden und ihre Schmerzen sind so groß geworden, dass weder das Fühlen noch das Zuschauen noch aushaltbar war. Den ganzen Tag am Mittwoch kämpfte ich mit den Tränen und als ich meine 12jährige Tochter ins Bett brachte, wo wir eigentlich immer noch gemeinsam beten, da flossen sie auch. Und ich wollte es gerne verbergen, da hörte ich es neben mir auch schluchzen. Und das erste Mal seit der Krebserkrankung meiner Mutter weinte sie, weinten wir zusammen und sie fragte, muss die Oma sterben? und ich sagte: möglicherweise. Immerhin, wir haben einen Glaubenshintergrund, wir glauben daran, dass die Verstorbenen nicht weg sind, dass die Seele weiterlebt und wir uns irgendwann wiedersehen. Aber wir weinten um die Schmerzen, die sie aushalten muss, um das Leben, das sie möglicherweise nicht fertigleben kann und natürlich auch um die mögliche Trennung, die wir alle nicht wollen. Es war ein schönes Gefühl, einander so nahe zu sein, wo wir uns doch ziemlich oft fetzen. Und ich bin nun etwas zuversichtlicher, mit ihr sprechen zu können, wenn noch schwierigere Zeiten kommen. Vielen Dank an alle, die hier geschrieben haben. Es tut sehr gut, gehört zu werden und liebe Worte zu empfangen.
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