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Alt 14.12.2004, 09:43
Gast
 
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Standard Speiseröhrenkrebs inoperabel

Hallo Andrea,

bei meinem Vater wurde der Krebs im Anfangsstadium entdeckt,er wurde operiert,bekam keine chemo oder Bestrahlung.

Ging regelmäßig zu den Nach-UT,letztes Jahr im Nov. war seine letzte,sein Onko meinte es wäre alles ok,obwohl ein Blutwert nicht ok war,da stand dahinter,wenn dieser Wert erhöht ist,sollte man nach Tumoren,in der Leber,Knochen oder Darm nachsehen.

ich sagte meinem Vater das und er meinte nur der Onko hätte gesagt es wäre alles ok und und er wisse schon was er macht!!
Naja,dabei habe ich es auch belassen...

Im Dez.fingen bei ihm die schmerzen in der schulter an,ein paar Wochen später Heiserkeit,Husten mit Auswurf.

Am 7 Jan wurde er dann eingewissen um ihn genau durch zu checken
Es wurde ein Reziv mit Metas in der SChulter der Wirbelsäule und der Lunge festgestellt.

Chemo konnte er keine mehr bekommen,dafür ware er inzwischen zu schwach,er bekam noch mehrere Komplikationen,Luft zwischen den Organen im Bauchraum,ca eine Woche nachdem er die PEG-Sonde bekommen hat,dann Darmverschluß und 2 mal ist ihm der BAuchgeplatzt das alles innerhalb von 6 wochen ,3 Op`s in einer Woche.

ER lag in der UNi Düsseldorf,ich möchte jetzt nicht über die Ärzte schimpfen,aber manche sind kein bisschen menschlich,sie knallen dir Sachen vor dem Kopf,auf die man nicht vorbereitet ist.
Na klar sie haben jeden Tag damit zu tun vielleicht stumpft man dann auch ab.....

Ende März hatten wir das gespräch mit dem Prof.ohne meinen Vater,der allgemeinzustand war schlecht,aber er war voll bei Bewußtsein wir haben mit geredet er hat mit uns geschimpft,wenn ihm was nicht passte,er hat mit uns gescherzt...

Und der Prof.verlange von uns,das wir mal überlegen sollte,was mit meinem Papa passiert,er könnte und vorschlagen,das er jetzt entlassen wird um noch seine Angelegenheiten zu regeln oder wenn er das nicht mehr machen muß.

geben sie ihm jeden tag in höheren Dosen Morphin in Verbindung mit Beruhigsmittel und in ca. 10-14 Tage wäre er dann tot...!!!!
Das sollten wir entscheiden,über das Leben meines Vaters der noch ganz klar im Kopf war......und wir sollten meinem Vater nichts sagen,weil er noch voller Hoffnung wäre.

Ich sagte ihm das,er zu mir kommen könnte,ich aber angst davor hätte,wenn er keine Luft bekommt,da sagte er,dann sollte ich nur seine Hand halten,mehr könnten sie auch nicht machen.

Kannst du dir vorstellen,wie wir uns gefühlt haben?Ich dachte ich kipp um..bei mir drehte sich alles..und nach dem Gespräch sollte ich zu meinem Vater gehen und so tun als wenn nicht wäre.

Zum Glück war der Weg zu seinem Zimmer länger,mir liefen die Tränen (wie jetzt auch wieder),eine Schwester kam zu mir und sagte,es sei wirklich schlimm mit meinem vater,aber ich sollte ihm bitte meine Traurigkeit nicht zeigen...!!!!
Na,Klasse...!!Wir sollten entscheiden über ihn und er darf nichts wissen?? das ist nicht ok.

Als ich ins Zimmer kam,fragte meine Papa mich ganz erwartungsvoll mit großen Augen,und?was hat er gesagt?
Was sollte ich ihm sagen?Ich hab ihm dann gesagt,das man im Moment nichts machen kann,wegen seinem Platzbauch und er keine bestrahlung bekommen kann,er soll sich überlegn ob er zu mir möchte oder nach Hause......kannst du dir vorstellen wie ich mich gefühlt haben?Mein Mann und mein Bruder konnten nicht sofort zu ihm,sie sind sich erstmal eine rauchen gegangen....
Es war schlimm....mit was für eine Kälte der Arzt mit uns geredet hat und ich hatte das Gefühl,je sprachloser wir wurden,umso mehr setzte er noch einen drauf.

Vielleicht hatten wir nur Pech,es waren auch nicht alle Ärzte so...und vielleicht,wenn der Onko,das mit den Blutwerten nicht übersehen hätten,wäre er jetzt noch bei uns.

Aber das wissen wir nicht und davon bekommen wir ihn auch nicht wieder....es tut einfach nur weh....

Er hatte auf jeden Fall noch schöne 8 Wochen zu Hause und ist im beisein von uns alles gestorben,wenn man von einem schönen sterben reden darf,dann hatte er das wenigstens.

Tut mir leid,das es jetz so lang wurde

Aber ich wünschte mir manchmal ein bisschen mehr Menschlichkeit bei den Ärtzen.
Und zum Glück gibt es immer noch einge die den Krebs besiegen und mein Vater wäre nicht mein Vater gewesen,wenn bei ihm alles Bilderbuch mäßig verlaufen wäre.

Ich wünsche allen Betroffen, Angehörigen deren Väter oder Männer erkrankt sind, alles Gute und ganz viel Kraft diese Krankheit zubesiegen......

Eine schöne Weihnachtszeit

Liebe Grüße
Daniela
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