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Alt 25.06.2008, 16:47
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Kiwi Kiwi ist offline
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Standard AW: Mein geliebter Vater...

Liebe Ronnya

Ich bin nur noch selten in diesem Forum, und wenn, als stille Leserin. Als ich deine Beitrag las, entschied ich mich, dir zu schreiben.

Mein Papa ist im Februar 2006, 9 Monate nach der Diagnose Blasenkrebs, mit knapp 76 Jahren gestorben.

Nun stehe ich also 2 Jahre weiter vorne auf diesem Weg, den du eben erst betreten hast.

Ich möchte dir sagen, dass es hart ist. So hart, wie man es sich nie hätte ausmalen können - und trotzdem aber so viel erträglicher, als man es zuvor fürchtet! Fakt ist, wer zum ersten Mal trauert, ist anfangs total hilflos und dem Trauertier machtlos ausgeliefert. Mit der Zeit findet man aber Denkweisen, Freunde, Wege, Rituale, um den Schmerz auszuhalten und ihn mit der Zeit in dankbare Erinnerung umzuwandeln.

ICh stellte mir die Trauer wie einen riesigen Berg Kohlestücke vor, vor dem ich mit einer Spielzeugschaufel sitze, ohne auch nur sehen zu können, wie gross der Berg überhaupt ist. Und ich stellte mir bei jeder Träne, bei jedem Stechen in der Brust, bei jedem Besuch des Trauertiers vor, wie ich wieder ein Stück Kohle abgearbeitet habe.

Ich wünsche dir Kraft und Zuversicht, deinen "Berg" abzuarbeiten. Du schaffst das - auch wenn es heute noch nicht so aussieht. Nicht zuletzt half mir auch manchmal der Gedanke, dass mein Paps nicht gewollt hätte, dass ich über seinen Tod nicht hinweg komme. Sie wollen uns doch glücklich sehen, unsere geliebten Väter...

Alles Gute für dich und deine Familie - und schreib weiterhin in diesem Forum, ich tat es über ein halbes Jahr und es war eine sehr heilsame Selbst-Therapie!

Kraftspendene Grüsse von Kiwi
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Leuchtende Tage - nicht weinen, dass sie vorüber, sondern lächeln, dass sie gewesen. (Tagore)
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