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Alt 20.06.2003, 12:29
Gast
 
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Standard Nierenzellkarzinom und Lungenmetastasen

Mir fällt ein Stein vom Herzen, habe mir nämlich hier schon als Krankenschwester ( die aber sehr wohl der Naturheilkunde gegenüber offen ist )am PC die Haare gerauft:
wie mein Mann Jürgen mehr über den "Vertrieb" von falschen, überteurten Hoffnungen Schwerstkranker erfahren hat, ( wie z. B. die Vitaminpillen der Dr. R. ), kann man unter "Jürgen" und "Ärzte sind ratlos" nachlesen. Ich denke, daß die Art und Weise dieses Vertriebes schon Bände spricht: Hoffnungen setzen bei fehlender Beweisführung, d. h. es gibt m. E. nur ein Ziel für diesen Dr. R.: Geld verdienen mit falschen Versprechungen, und das an schwerstkranken Patienten, die sich an jeden Strohhalm klammern . ( Zu der "Häufung an geheilten Krebspatienten" durch diese Pillen OHNE jeglichen Beweis möchte ich mich an dieser Stelle nicht mehr äußern. Da mag sich jeder seine eigene Meinung bilden. )Nur, wer glaubt, ausschließlich mit überteuerten Vitanminpillen oder sonstigen Nahrungsergänzungspräparaten oder Diäten seine Krebserkrankung heilen zu können, der spielt m. E. mit seinem Leben. Wie viele falsche Hoffnungen wurden damit schon geweckt und wie viele Familien sind aus diesem Grund ohne jeglichen Erfolg schon überschuldet worden, weil sie sich bis zum letzten Pfennig und darüber hinaus der Hoffnung durch Heilung durch teure Diäten, überteuerte Nahrungsergänzungsmittel etc. hingegeben haben?! Ich bin froh, daß selbst eine naturheikundliche Klinik wie die Hufelandklinik diese "Therapieversuche" NICHT an die erste Stelle setzt!
Die Mistel möchte ich ganz konkret aus dieser meiner Meinung herausnehmen. Hierbei handelt es sich um ein Arzneimittel aus der Naturheilkunde, das seine Berechtigung als Arzneimittel hat. Nur: ob es das Mittel der ERSTEN Wahl sein wollte, möchte ich persönlich anzweifeln ( wie u. a. die Hufelandklinik das ja wohl auch tut ).

Lieber Jörg,
ich wünsche Euch, daß Ihr die richtige Entscheidung getroffen habt, denn die kann Euch leider niemand abnehmen. Aber Ihr könnt m. E. immer noch umschwenken, z. B. auf die Mistel, wenn die Immun-Chemo für Deinen Vater nicht erträglich ist oder keinen Erfolg hat. Aber ich hoffe, daß Ihr Euch nicht von zweifelhaften "Geschäftemachern" zu falschen Hoffnungen hinreißen lasst und Euch "ausnehmen"lasst.

Die immun-Chemo hat ca. 30 - 40 % NACHGEWIESENE Erfolge, im Gegensatz zu ALLEN anderen Therapien. Und ich denke, daß es wirklich sinnvoll ist, sich erst mal auf diese nachgewiesenen Erfolge zu stützen, als diese Chance nicht zu nutzen und mit nicht nachgewiesenen Therapien evtl. wertvolle Zeit zu vergeuden und die Erkarnkung evtl. fortschreiten zu lassen.
60% Erfolgsquote sind mir gänzlich unbekannt. Falls unter "leichter" Immun-Chemo verstanden werden sollte, daß die Spritzen ins Fettgewebe injeziert werden und nicht i.v. verabreicht werden, möchte ich hierzu noch folgendes anmerken:
Man hat in den Anfängen der Immun-Chemo gehofft, daß man mit intravenösen Verabreichungen von Interferon / Interleukin die Erfolge vergrößern sollte. Leider war diese Hoffnung nicht zutreffend. Lediglich die Nebenwirkungrate hatte sich drastisch erhöht, so daß die Patienten sogar größtenteils unter der Therapie intensivpflichtig waren. Und die Erfolge waren nicht höher! Man ist dann wieder davon abgekommen und verabreicht jetzt diese Therapie eigentlich nur noch subkutan und nicht mehr i.v.
Sollte Deine Mutter mit der Versorgung Deines Vaters unter der Therapie überfordert sein, besteht vielleicht ( wenn es mit dem Sozialdienst nicht klappen sollte ) auch die Chance, Deinen Vater unter der Therapie in der Klinik zu lassen!!?? Damit wärt Ihr dann auf der ganz sicheren Seite. Dort könnte ich dann erfahrenes Pflegepersonal rund um die Uhr um ihn kümmern, und Deinem Vater würde vielleicht damit auch ein wenig von seiner Angst genommen werden.

Liebe Patricia:
Du schreibst, daß Du keine Chemo machen würdest. Auf welche Therapie bezieht sich das bitte??
Bei der kombinierten Immun-Chemo werden in erster Linie die körpereigenen Substanzen Interferon und Interleukin gespritzt, lediglich 4 Infusionen in einem Kurs von 8 Wochen Akuttherapie sind mit dem Chemotherapeutikum 5 FU versetzt. Diese Therapieform ist also in keiner Weise mit einer üblichen Chemotherapie vergleichbar!!! Sie zielt in erster Linie auf die körpereigene Immunantwort und nicht auf das Abtöten von Krebszellen mit Chemotherapie.

Liebe Grüße,
Ulrike
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