[Juli100]

Hallo Mary,

ich habe keine Erfahrung damit, aber ich stimme Dir zu, dass es sich interessant anhoert. Daher habe ich am letzten Wochenende etwas zu dem Thema recherchiert, weil meine Frau an Krebs erkrankt ist und wir uns auch derzeit unterschiedliche Alternativen ansehen.

Also auch wenn ich nicht mit Erfahrungsberichten dienen kann, koennten diese Informationen weiterhelfen.

Das Konzept dahinter beruht auf einer bereits 100 Jahre alten Beobachtung, dass bei Tumorpatienten eine zufällig auftretende Virusinfektion zu Spontanheilungen führen kann. Die biologische Grundlage dafür ist, dass viele Viren sich in Tumorzellen sehr gut vermehren können. Und wenn sich ein Virus in einer Zelle vermehrt, dann wird diese lysiert = zerstört, aufgelöst. Es handelt sich hierbei um onkolytische Viren: Onkolyse = „Krebs auflösend“. Also eine gezielte Virusinfektion um Tumorzellen durch das Virus zerstören zu lassen. Für so etwas kommen ganz verschiedene Viren in Betracht. Es kann ein Masernvirus sein, es kann ein Pockenvirus sein, ein Herpesvirus, oder ein Adenovirus.
Die Viren werden wohl oft in Kombinationstherapie mit herkömmlicher Chemotherapie eingesetzt. Allerdings habe ich keine Ahnung, ob die beiden immer zusammen agieren oder ob diese Therapie auch autark angeboten wird.

Mir scheint, die Onkolyse (Synonym: Virotherapie) ist evtl. noch nicht voll ausgereift, befindet sich aber erfolgreich im Stadium der klinischen Erprobung. Aber ein echter Fachmann bin ich natuerlich nicht, um das abschliessend zu beurteilen.

Viele Gruesse!