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Alt 02.02.2015, 22:29
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Taziana Taziana ist offline
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Standard AW: Die Zeit rinnt durch die Finger

Hey,
Ich habe im letzten Sommer meine geliebte Mama verloren...
Wir beken damals gesagt, dass sie LK im Stadium 4 hat... Es ging alles so schnell und doch fühlte sich die zeit des bangend so lang an.
Ich lag oft im Bett habe geweint und immer wieder gesagt: "sie wird sterben... Finde dih damit ab, sie wird sterben... Sie wird nicht mehr da sein" Und ich habe rotz und Wasser geheult... Stundenlang bis ich total aufgequollen war. Und es akzeptieren, dass ich ohne sie klar kommen muss, kann ich heute noch nocht. Sie hat mich geboren, sie hat mich bedingungslos geliebt, sie war meine Mama... Ich verstehe deine Gefühle sehr gut und kann dir eins sagen: Es gibt keinen Masterplan für solch ein Gefühlschaos... Versuche deine Gefühle sogut wie möglich zuzulassen. Meine Mama hatte 2 Schlaganfälle und noch heute, wenn ich einen Krankenwagen vorbei fahren höre denke ich an die Minuten, die sich wie Stunden anfühlen in der man über der Person kauert die man so sehr lieb hat und sich denkt: wieso braucht dieser scheiß Krankenwagen 3 Stunden um hier her zu fahren?
Wie sie panisch wird und sagt: ich spüre meine arme nicht mehr. Wie sie plötzlich ihre Sprache verliert... Auch Situationen im Krankenhaus. Anfangs wirkt alles noch positiv: "der Tumor ist kleiner" alle jubeln, bis zum nächsten Rückschlag... Du hast schon viel durchgemacht und ich hoffe, dass du noch einige zeit genießen kannst und dass man die Metastasen im Hirn wieder oder nochmal zurück drängen.
Denk über alles nach, aber versuche auch Auszeiten zu schaffen. Versuche die zeit zu genießen, sofern das möglich ist, denn er ist noch da. Sag ihm das du ihn liebst und was er die bedeutet! Und dann leg dich hin, mach die eine Entspannungscd an, ich habe auch oft Kinderhörspiele meiner Tochter gehört... Eisfach damit ich im Bett liegen kann ohne bis 4 Uhr morgens genau diese Gedanken zu haben, wie du.
Ich wünsche die alles alles liebe!
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Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht tot. Der ist nur fern. Tot ist nur, wer vergessen wird.

Mama (Bronchialkarzinom) 05.05.1949 - 27.06.2014
Oma (Nierenzellkarzinom) 24.08.1925 - 03.01.2004
Opa (Bronchialkarzinom) 24.07.1929 - 06.10.2001
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