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Alt 05.12.2007, 19:53
Jörch Jörch ist offline
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Standard AW: Inoperabler BSDK mit multipler Metastasenbildung in der Leber

Hallo,

ich war gestern mit meinem Vater und seiner Lebensgefährtin (seit 30 Jahren) bei Prof. Klapdor in Hamburg. Die Diagnose inoperabler BSDK mit Metastasen in der Leber hat sich leider bestätigt.
Mein Papa ist psychisch total am Boden ... was nachvollziehbar ist. Der behandelnde Arzt im Krankenhaus, wo meinem Vater letzte Woche der Stent eingesetzt wurde, hat auf die direkten Fragen meines Vaters wohl auch sehr direkt geantwortet (ich war nicht mit dabei) ...

Der Professor war sehr sachlich. Er hat sich sehr viel Zeit für uns genommen und hat für meine Begriffe gesunden Optimismus verbreitet, zumal gerade eine Patientin mit gleicher Diagnose im Nebenzimmer war, die seit 3 1/2 Jahren von ihm behandelt wird (die Prognose des Krankenhausarztes wurde damit schon um ein Vielfaches übertroffen, obwohl man das sicherlich nicht direkt vergleichen kann ...).
Ich habe versucht meinen Vater von einer Behandlung beim Professor in Hamburg zu überzeugen - es ist mir bis jetzt leider nicht gelungen!!! Seine Lebensgefährtin ist eine wirklich nette, sie wünscht ihm natürlich auch nur das Beste - aber ... ist wohl doch etwas überfordert (ein bischen sind wir das im Moment wohl alle). Sie redet immer nur von den Belastungen (Fahrt nach Hamburg) die dann auf Papa zukommen. Ich habe versucht ihr klarzumachen, daß es sicherlich etwas aufwendiger ist als zu Hause zum Onkologen (den ich wirklich nicht abwerten möchte) zu gehen und gleichzeitig darauf hingewiesen, daß ich mich mit meinem Chef dahingehend geeinigt habe, daß er mich bei Bedarf beurlaubt. Außerdem geht es Papa physisch noch ganz gut. Ich habe auch den Vorschlag gemacht, wenigstens die Chemo in Hamburg zu beginnen und dann zu Hause fortzusetzen (der Prof. hätte damit kein Problem, obwohl es sicherlich nur die zweitbeste Lösung wäre) - bisher leider auch ohne Erfolg.
Ich respektiere natürlich die Entscheidungen von Papa, aber mit etwas Zuspruch aus seinem direktem Umfeld und vorgelebtem Optimismus wäre er sicherlich von der Therapie in HH zu überzeugen. Habe heute morgen noch mal mit seiner Hausärztin gesprochen und ihr von HH berichtet, sie stimmte mir bezüglich des physischen Zustandes meines Vaters und dem Vorzug einer Behandlung durch einen Spezialisten zu. Vielleicht kann sie ihm gut zureden ...

Ich bin verzweifelt und auch wütend (!) ...
Ich wünschte Papa könnte etwas mehr Kraft und Optimismus aufbringen ...

Euch allen herzliche Grüße
Jörg
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