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Alt 22.09.2009, 00:33
Lucky End Lucky End ist offline
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Registriert seit: 17.09.2009
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Standard AW: Dorf ich mich vorstellen - brauche dringend jemand der mir zuhört

Hallo Gudrun,

war vor einigen Wochen in einer ähnlichen Situation. Der Doc sagte zu mir (41 Jahre alt) auch: "Das Ding auf dem Röntgenbild gehört da nicht hin und muß weg". Das war für mich der Startschuss für ein paar bewegte Wochen mit einer wahrlichen Berg. und Talfahrt der Gefühle!

Mein Tipps für Dich sind:
1) Bringe viel Geduld mit! Es werden diverse Untersuchungen gemacht um alles mögliche in Deinem Körper zu entdecken. Die Ergebnisse stehen nicht immer gleich zur Verfügung. Das ist für Dich zwar im ersten Moment schwer, aber Schnellschlüsse führen nicht zu einer besseren Diagnose.

2) Bedenke immer: Für Ärzte zählt "das DING" immer solange als bösartig, bis das Gegenteil durch eine Untersuchung erwiesen ist!

3) Stelle Dir ganz kritisch (!!!!)die Frage, wieviele Kollegen ertrage ich auf meinem Zimmer? Ich hatte da mein Schlüsselerlebnis!!:
Ich wurde nachdem dieses "Ding" entdeckt wurde, in ein anderes Krankenhaus überwiesen und wurde mit 2 anderen (eigentlich ganz netten Frauen) in ein Zimmer gesteckt. Ganz schnell habe ich dann registriert, dass meine Zimmerkolleginnen angereist sind um ihre Chemo zu bekommen. Dass ich Krebs haben könnte hatte ich bis dahin noch nicht einmal in Erwägung gezogen. Durch die "ermunternden" Worte von einer der zwei Damen hat sich dies aber schnell geändert!!! So Nebensätze wie "Das Ding bei Ihnen ist so groß das wird bei Ihnen sowieso nicht operiert" oder "bei Frau X. war das auch so und die hat einen besonders agressiven...". Ganz besonders hart war aber, dass ich auf das Ergebniss meiner Bronchoskopie und der MRT gewartet habe und es dann klar war, dass das nicht vor meinem Wochenend-Urlaub zu Hause vorliegt. Dann kam einer der ätzendsten Sprüche: "Ja bei Frau XY war das auch so, die hat das Ergebniss auch erst nach dem Wochenende erfahren und die hatte dann diesen Krebs. Der gehts ja ganz schlecht.....
Am Freitagnachmittag hat mich dann mein Mann abgeholt und ich habe den ganzen Weg nach Hause nur geheult. Ich hatte panische Angst !!!!
Am nächsten Montag habe ich meine Situation bei der Anmeldung geschildert und darauf bestanden, dass ich ein Zweibettzimmer erhalte. (Da ich jedoch noch panische Angst vor dem Ersticken hatte wollte ich kein Einbettzimmer). Ich bekam das dann auch und habe meiner neuen Zimmerkollegin (natürlich auch zur Chemo im KH) gleich meine Ängste geschildert. Sie war auch sehr positiv eingestellt und hat mir in diesen Tagen wirklich sehr geholfen.

4) Nimm Dir einen MP3-Player mit. Da kannst Du Dir die Stöpsel ins Ohr tun und von Deiner Umwelt abschotten, wenn es Dir zu viel wird. Ich höre sehr gerne Hörbücher und da kann ich mich in eine andere Welt wegbeamen.

5) Lies im Netz keine Statistiken zu den diversen Krebsarten. Jeder Krebs ist anders!!! Das macht Dich nur Verrückt und belastet Dich nur unnötig!!! Sollte es Dich doch getroffen haben hast Du mehr Zeit als Dir lieb ist, dann kannst Du Dich nach GENAUER Diagnose immer noch schlau machen!!!

6) Histologie (Gewebeuntersuchung)!! Das nervenaufreibendste was die Medizin erfunden hat! Ich habe zweimal gewartet - nach der Bronchoskopie und nach der OP. Bis bei mir endlich feststand was ich habe dauerte das nach der OP nochmal 3 Wochen. Heute 7 Wochen nach OP und 10 Wochen nach der Entdeckung von dem "Ding" liegt der Abschlußbericht der Pathologie immer noch nicht vor.

Du siehst also: Nerven und Geduld ist unglaublich wichtig!!

Wer steht Dir bei?Hoffentlich hast Du Familie oder Freunde, die sich um Dich kümmern!?

Liebe Grüße und
TOI TOI TOI

und halt uns auf dem laufenden. Hier liest man gerne von einem Happy End!!

Lucky End
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