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Alt 11.02.2007, 00:00
Norma Norma ist offline
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Registriert seit: 06.11.2005
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Standard AW: Elternzeit, Arbeitsfähig, Krank, Krankengeld??? Rente?? Behördenwahnsinn!!!

Boah, welch ein durcheinander in diesem Thread, da blick ich fast gar nicht mehr durch. ;-)

Liebe Kerstin,

ich versuche mal, ein bisschen Klarheit reinzubringen. Zumindest, was die Grundsatzfragen angeht.

Also: du bist im öffentlichen Dienst seit 1989....Glückwunsch, dadurch bleibt dir der Arbeitsplatz zu 100% erhalten, wenn deine Rentenbewilligung AUF ZEIT läuft (es gibt fast nur noch Zeitrenten, es sei denn, du bist kurz vorm Kollaps ;-)).

Ich bin auch im öffentl. Dienst tätig und seit 4,5 Jahren auf Zeit berentet. Und jedesmal, wenn ich wieder einmal eine Verlängerung erhalte, informiere ich brav das Personalamt, welches mir einige Tage später wiederum ein kleines Briefchen ins Haus schickt, dass das Arbeitsverhältnis bis zum Tag des Renten-Wegfalls RUHT.
Bei dir wird das als ganz genau so laufen, glaub mir!
Dabei ist es mir vollkommen egal, dass ich beim Personalamt auf beamtendeutsch ;-) "tote Kartei" genannt werde. ;-)

Nun, dein Arzt meint also, du bräuchtest nach der zweiten Erkrankung noch eine Pause von 2 bis 3 Jahren. DAS ist SEINE Einschätzung und deine Rentenversicherung wird sich darum einen Dreck scheren. :-(
Sie wird dich auffordern, eine weitere Reha nach Abschluss aller Therapien anzutreten und dort (und wirklich NUR DORT!) wird man eine Einschätzung in Bezug auf deine weitere Arbeitsfähigkeit im Entlassungsbericht abgeben, an der sich die Rentenversicherung in aller Regel hält.
Soll heißen: ob du nun eine Rente erhalten wirst oder nicht, entscheidet nicht dein Arzt; die Entscheidung fällt in der Reha (oder eventuell sogar noch zusätzlich ein weiterer Gutachter, der von der Rentenversicherung ausgesucht wird -das ist allerdings sehr selten- .

Was du unternehmen musst, wenn das Krankengeld wegfällt, ist hier schon ausreichend und richtig beantwortet worden.

Aus meiner eigenen Erfahrung heraus kann ich dir aber noch sagen, dass ein rechtzeitig gestellter Rentenantrag (NACH der Reha!) bei günstiger Aussage des Kurarztes (!) fast immer bewilligt wird, damit eben kein Krebsbetroffener ins Arbeitslosen-Überbrückungsgeld fällt und wenn... das diese Zeit möglichst kurz gehalten wird (für das Arbeitsamt sind solche Fälle nämlich sehr zeitintensiv und fast immer nur ein Aktenberg mehr). Bei mir dauerte es vom Antrag bis zur Bewilligung nur 3 Wochen; du siehst, das geht also wirklich, wenn...alle erforderlichen Unterlagen und Gutachten vorliegen.

Ich weiß, dass man viele viele Fehler machen kann. Ist alles verständlich, schließlich hat man schon mit der Erkrankung wahrlich genug zu tun. :-(

Trotzdem sollte man sich rechtzeitig informieren (Krankenkasse, Rentenversicherung, und möglichst in den VdK eintreten für wenige Euro Beitrag/monatlich).
Ich habe viele Telefonate geführt, bin jedesmal etwas schlauer geworden und bin letztendlich doch beim VdK gelandet. Nun fühle ich mich sicherer und vor allem: gut aufgehoben.

Zum Schluss gratuliere ich dir nochmals für deinen Job im Öffentl. Dienst, denn dadurch hast du ja auch noch Anspruch an die Betriebsrente aus Karlsruhe (früher hieß die mal Zusatzversorgung). Ist zwar auch nicht mehr soooo viel, hilft aber enorm bei der finanziellen Absicherung.

Und vergiss nicht, dass deine Rentenversicherung UND die VBL BEIDE dir noch Anrechnungszeiten schenken. Dadurch erhöht sich die Rentensumme ganz enorm....je jünger du also bist, um so höher wird deine Rente ausfallen.

Falls jetzt jemand neidisch wird: braucht ihr nicht, denn diese Anrechnungszeiten werden JEDEM Erwerbsminderungs-Rentner geschenkt.

Im Übrigen würde ich den Personalrat einschalten, liebe Kerstin, die helfen dir auch weiter!

Liebe Grüße
Sybille
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001
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