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Alt 29.12.2012, 10:46
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Finchen01 Finchen01 ist offline
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Standard AW: multifokales Karzinom mit 44 - Was nun?

Hi Kayar und alle Anderen!
Auf die Gefahr hin, daß ich mich mit meiner Geschichte wiederhole:
Auch ich bin im Club der Multifokalen Wie makaber das klingt. Hm.
Im April/Mai 2011 kam meine Diagnose:

Ausgedehntes DCIS, das quasi die komplette Brust bis zum Muskel hin durchzog links (Ausdehnung so ganz grob 7x8 cm oder so), darin gemütlich eingebettet mehrere (ich kenne die genaue Anzahl nicht - sollte mich mal hinterklemmen) invas. duct. Tumoren von max. 7mm Größe.
Her2neu +++ ER/PR negativ.

"Ein nicht ganz unaggressives Teil", wie "mein" Chefarzt sich dann ausdrückte. Zu dem Zeitpunkt war ich 31 und hatte EIGENTLICH die Idee an eine eigene Familie im Hinterkopf.

Ich hatte einen der Tumore selbst getastet und mir war sofort bewußt, daß das Mist ist und daß die Brust weg wird müssen.
Meine Behandlung:
Ablatio links, 40 LK entfernt (da im Sono und optisch in der OP auffällig), davon dank Gott nur 2 betroffen. Ich konnte nicht hautsparend operiert werden, da das DCIS zu nah an der Oberfläche saß.
Wenige Wochen später 6 Zyklen Chemotherapie, dann auf meinen ausdrücklichen Wunsch hin auch noch 26 Bestrahlungen (die AGO Leitlinien empfahlen zu dem Zeitpunkt Radiatio ab 3-4 befallenen LK, aber stehe ich mit 31 Jahren in einer Leitlinie?) und 18mal Herceptin.

Seit Juli diesen Jahres bin ich mit meiner Therapie fertig.
Ich befinde mich aber in naturheilkundlicher Zusatzbehandlung, die weitergeht und mir sehr gut tut. Ich habe u.a. auch meine Ernährung umgestellt usw.

Seit Oktober diesen Jahre mache ich meinen Brustaufbau - worüber ich zuerst einmal ehrlich gesagt gar nicht sicher war:
Ich persönlich will kein Silikon (muß dann ja regelmäßig ausgetauscht werden, ist ein Fremdkörper, außerdem: Wohin mit dem formschönen Kissen, wenn man keine Haut mehr hat?), und auch die großen Aufbau OPs haben mich abgeschreckt.
Zudem sagten mir die Ärzte, daß es nicht besonders sinnvoll sei, bei einer geplanten Bestrahlung ein Implantat oder einen Expander einzubauen. Dieses würde doch unter der Bestrahlung leidern, und die Gefahr einer Kapselfibrosenbildung sei vergleichsweise extrem hoch.

Meine Bauchspeckmasse läßt wohl keinen DIEP Flap zu, so daß ein sehr guter PLastiker mir zu einem FCI-Tram geraten hat (aus dem Po).
Sieht klasse aus hinterher - aber ich kann mir keine 9.5 stündige OP vorstellen und eine darauf folgende 2-4 Monate lange Krankschreibung.

Nachddem es mir nun also körperlich wirklich wieder recht gut geht und ich auch (auch wenn es schwierig ist) wieder voll arbeite, habe ich mich für die BEAULI Methode entschieden. Darüber gibt es hier auch einen Threat, wo es viele Infos zu lesen gibt "Brustaufbau mit der BEAULI Methode".
Für mich persönlich ist das die Methode der Wahl - wobei es Geduld bedarf.

Einen Gentest habe ich übrigens auch machenlassen (an einem der großen Zentren in Deutschland): Meine Großmutter väterl. hatte auch BK und eine weitere Großcousine mütterl. ist ebenfalls betroffen. Aufgrund meines Alters falle ich damit in die Reihe derer, denen ein Gentest angeraten (und bezahlt) wird.
Ergebnis: negativ!
Ich finde, Dein Hausarzt hat schon recht informiert reagiert und wußte gut Bescheid. Es war sicher sehr viel auf einmal, aber Du scheinst ja auch zu denen zu gehören, die wissen WOLLEN und die damit entsprechend umgehen.
Das finde ich sehr gut!

Ich wünsche Dir für den 2.1. ein langweiliges Ergebnis und wenn Du magst, meld Dich wieder.
Ich bin nicht so oft hier, da ich in einem unmoderierten Forum mehr unterwegs bin.
VLG Finchen

Geändert von gitti2002 (18.10.2014 um 11:30 Uhr) Grund: NB
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