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Alt 24.06.2007, 13:54
Silke M. Silke M. ist offline
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Standard AW: Profil: Angehörige stellen sich vor...

Hallo an alle,
möchte mich jetzt auch mal kurz vorstellen. Mein Name ist Silke, bin 36 Jahre alt, alleinerziehende Mutter eines 11jährigen Sohnes und tagsüber arbeite ich in einem Bekleidungsgeschäft, wo bei den Öffnungszeiten nicht mehr viel Zeit übrig bleibt.
Meine Mama ist vor drei Jahren an Brustkrebs erkrankt. Nach erfolgreich abgeschlossener Behandlung mit Entfernung der rechten Brust und diversen befallenen Lymphknoten, Chemo, etc., hatten wir jetzt drei Jahre "Ruhe". War es die Ruhe vor dem Sturm? Vor wenigen Wochen waren die Blutwerte dann nicht mehr ok. Na ja, denkt man sich, kriegen die schon wieder hin... Doch dem war nicht so. Nach zahlreichen Untersuchungen stand fest, die Biester haben wieder zugeschlagen! Der Krebs hat gestreut... Leber und Lunge. Das hat mir erst mal den Boden unter den Füßen weggezogen. Meine Ma ist für mich viiiel mehr, als nur Mutter. (soll in keinster Weise abwertend klingen!!!) Sie ist für mich Vertraute, beste Freundin, Rettungsanker, Zweitmama für meinen kleinen Süßen,... Will damit nur sagen, wir haben eine ganz besondere Verbindung. Falls jemand auf den Gedanken kommen sollte, ich hätte mich noch nicht abgenabelt, der liegt falsch. Ich führe schon mein eigenes kleines Leben und treffe meine eigenen Entscheidungen.
Meine Mutter geht mit der Diagnose total positiv um. Sie nimmt sie an und kämpft wie eine Löwin. Ich bin unendlich stolz auf sie!!! Ich hätte gerne etwas von ihrer Stärke. In ihrer Gegenwart bin ich stark, unterstütze sie, begleite sie zu den Ärzten, bin einfach da. Obwohl das nicht immer einfach ist. Viele Sachen bleiben einfach liegen, gerade bei mir zu hause Doch wenn ich dann alleine bin, stürzt alles ein...
Ich will mich mit der Thematik Tod einfach noch nicht auseinander setzen. Wenn meine Ma davon anfängt und mir wichtige Unterlagen diesbezüglich zeigen will, mache ich dicht. Es schnürt mir dann die Kehle zu. Ich kann einfach noch nicht... Meine Schwester macht sich übrigens sehr dünne und Unterstützung ist da kaum zu erwarten.
Die erste Chemo hat sie relativ gut überstanden und mein kleines Stehaufmännchen ärgert uns schon wieder tüchtig
Wir warten jetzt auf die Ergebnisse der Blutuntersuchungen und hoffen, dass alles doch irgendwie noch gut wird. Die Hoffnung stirbt zuletzt!!!
Mein Gott, voll der Roman, sorry. Falls es irgendjemand geschafft hat, meine ellenlange Ausführung bis zum Ende zu überstehen, sag ich schon mal: vielen, vielen Dank!!! Mußte das jetzt einfach mal loswerden...
Freue mich über einen regen Austausch.
Allen Betroffenen wünsche ich ganz viel Kraft und eine Menge

Liebe Grüße, Silke
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