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Alt 24.11.2007, 21:21
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Mir ist noch was eingefallen. ich glaube, dass ich eigentlich nicht sehr empfindlich bin in Bezug auf meine Krankheit, aber in letzter Zeit bin ich genervt. Es fängt an mit dem Satz "Oh, du hast ja Haare!" Dann denke ich, du hast ja auch Haare. Meine Menschen meinen meine Haare wachsen schneller als ihre. Und was mich ja am meisten nervt: Es gibt Menschen, die glauben, dass ich gesund bin, weil ich Haare habe. Ich glaube, dass man dafür nicht Medizin und Aussagenlogik studiert haben muss, um zu sehen, dass das irgendwie ein komischer Schluss ist. Heute habe ich meinen Bücherschrank zusammengebaut und meine Oma meinte, dass ich mich nicht überanstrengen soll, damit ich nicht wieder Krebs bekomme. Wenn sie bei negativen Befund meint, dass es vom Arbeiten kommt, werde ich sagen, dass ich schon vorm Schrankaufbau Krebs hatte.
Eigentlich bin ich im Moment davon überzeugt, dass ich immer noch Krebs habe, aber ich verdränge es und sage es fast niemanden. Wenn man mich fragt wie es mir geht, sage ich:"Ich hoffe gut!" Ich will, dass jetzt dieser Krankenhausblödsinn endlich zu Ende ist nach 15 stationären Besuchen. Langsam kenne ich schon die Gärtner. Ich will nicht meeehhrrr!!!
Schönes Wochenende!
Kerstin
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Morbus Hodgkin, II B mit Riskofaktor, ED 4/06, 8x BEACOPP eskaliert,Bestrahlung, 1. Rezidiv 03/07, 2x Chemo mit DHAP, 20.06.07 SZT; Bestrahlung;Reha, 2. Rezidiv, 18.04.08 allogene SZT, 03.06.08 komplette Remission , 2019: Knoten im Brustkorb, 03/19 ED Peripherer Nerventumor, 6 Zyklen Chemo, Bestrahlung, OP, bestätigte Remission 01/20
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