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Alt 30.01.2005, 09:25
Gast
 
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Standard Auch meinen Vater hat es erwischt

Hallo Zusammen,

nach knapp 2 Wochen zwischen Himmel hoch jauchzend und zu Tode betrübt, haben wir seit Freitag die traurige Gewissheit. Mein Vater (61) hat ein Adenokarzenom T3 oder größer mit Fernmetastasen in Lunge und Leber. Lymphknotenbefall konnte nicht festgestellt werden.

Selbst die Ärzte im Uniklinikum waren geschockt, da sie noch bis Donnerstag von einem operablen Befund ausgegangen sind und erst mit der CET das wahre Ausmaß der Sch... ans Tageslicht getreten ist. Aufgrund der Größe, Lage und des histologischen Befundes des Tumores sind selbst sie nie von einer solchen Situation ausgegangen und waren der Meinung, dass der Tumor gut operabel sei.

Trotz des Schocks und aller Gelähmtheit gehen einem natürlich die verschiedensten Gedanken und Fragen durch den Kopf und ich hoffe hier ein paar Antworten zu finden, die einem die nächsten Schritte etwas leichter machen können.

Da es sich bei der CET um eine Kombi-Untersuchung gehandelt hat, bei der auch die Stoffwechselaktivität der Metastasen dargestellt worden ist, ist man sich sehr sicher, dass es sich auch bei den Metastasen um bösartige Befunde handelt. Man sagte uns, dass dies noch durch eine Leberpunktion abgesichert werden könnte, die Onkologen bei dieser Art der Darstellung darauf aber eigentlich verzichten würden. Daher meine erste Frage, ob man eine solche Punktion noch durchführen sollte, um eine größere Gewißheit zu erlangen.

Mein Vater hat in den 80er Jahren einen mittleren Hinterwandinfarkt, dies war auch der Grund, warum die Ärzte zunächst immer die OP bevorzugt hatten, da sie der Meinung waren, damit das Herz zu schonen. Sie sagen nun, dass das Herz beide Belastungen (OP und Chemo/Bestrahlung) evtl. nicht verkraften kann, weshalb die Kräfte auf die Chemo / Bestrahlung konzentriert werden sollten. Nachdem ich nun auch im Internet bereits einiges über diesen Krebs gelesen habe, frage ich mich, ob es nicht grundsätzlich so ist, dass bei einem solchen Befund keine OP mehr durchgeführt wird. Auf die Nachfrage, ob die Lebermetastsen grundsätzlich operabel seien, hat man dies bejaht. Nach der Möglichkeit, die Metastasen in der Lunge auch zu operieren, habe ich aus Rücksicht auf meinen Vater nicht gefragt. Daher meine Frage, ob es auch grundsätzlich bei Fernmetastasen Fälle gibt, die operiert worden sind.

Im Moment bewundere ich meinen Vater, auch wenn er natürlich schwer geschockt ist, hat er sich noch nicht aufgegeben. Er war noch nie der "Beisser", der gegen etwas angekämpft hat, aber er hat den Willen, sich in die Obhut der Ärzte zu begeben, um gegen den Krebs vorzugehen. Auch wenn ein Vertrauen in die Ärzte vorhanden ist, stellen wir uns nun die Frage, ob eine 2. Meinung eingeholt werden sollte und an wen man sich dafür am Besten wenden sollte.

Es ist jetzt geplant, die nächste Woche noch die beste Chemo- / Strahlentherapie für meinen Vater zu ermitteln und dann mit der Behandlung fortzufahren. Wenn diese ihm potentiell die Kraft für eine mögliche OP nimmt, ist dann natürlich auch die Frage, wie kurzfristig man die 2. Meinung einholen sollte oder ob man erstmal mit der Therapie beginnen sollte. Wenn eine solche Behandlung auch unter Umständen nicht dazu in der Lage ist, die Situation einzudämmen wäre es schon gut zu wissen, ob sie auch zusätzlich noch einen Zeitverlust bedeuten könnte oder kann man grundsätzlich davon ausgehen, dass auch nach den Behandlungen noch ein operativer Weg eingeschlagen werden könnte.

Vielen Dank für Antworten und Hilfestellungen

Dirk
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