Thema: Bin neu hier
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Alt 17.01.2011, 08:31
Henning Sp Henning Sp ist offline
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Standard AW: Bin neu hier

Liebe Marion,

zwar seid Ihr jetzt schon auf dem Weg, aber, ich mache es genau wie Du und habe auch vor allen Terminen immer eine riesigen Fragenkatalog, find ich auch ganz wichtig. Ich fahre zu allen wichtigen Terminen natürlich auch immer mit und manches mal habe ich den Ärzten schon gesagt, dass ich Ihnen wahrscheinlich furchtbar auf den Geist gehe, aber dass ist mir so was von egal und ganz ehrlich, gute Ärzte haben dafür auch Verständnis, jedenfalls war es bei uns bis jetzt zum Glück immer so.

Wenn es um die Frage Bestrahlung geht würde ich, je nachdem wo bestrahlt werden muß, auf jeden Fall dass Thema Cyberknife ansprechen, da es für den Patienten viel schonender ist und auch schneller geht. Aber da seid Ihr ja in München an der richtigen Stelle, ansonsten kennen das viele Ärzte laut unseren Erfahrungen noch nicht.

Wie Marita schon angedeutet hat, war und ist auch bei uns dass Thema Arbeit immer sehr heikel. Für mich oder eigentlich uns beide stand eigentlich am Tag der Diagnose fest, dass künftig andere Prioritäten für unser Leben gelten und nicht immer die Firma an 1. Stelle steht. (Wir arbeiten beide, und das nicht wenig, als Angestellte in einem mittelständischen Familienbetrieb, Henning hat seit 30 Jahren die Verantwortung der Geschäftsführung und ist natürlich auch der Motor der Firma). Da er nur noch bis Mai 2012 bis zur offiziellen Rente hat, wäre es mir persönlich am liebsten gewesen, er hätte die ganze Verantwortung mehr oder weniger kurzfristig abgegeben, damit er weiniger Stress hat und wir mehr Zeit für uns.

Durch seine Position in der Firma hat er mehr oder weniger den „Vorteil“ gehabt, dass er auch zwischen seine beiden OP’s (April und Juli) zwischendurch immer ein paar Stunden gearbeitet hat. Recht war mir das absolut nicht, denn er hatte ja auch noch zusätzlich eine Herzinfarktweil ich immer gedacht habe, er mutet sich zuviel zu, aber irgendwie stand er natürlich auch immer ein bisschen unter meiner Kontrolle, dadurch, dass wir zusammen arbeiten.

Seit seiner Cyberknife Bestrahlung im Oktober, danach haben wir wieder mit Torisel angefangen, geht er wieder ganz normal seine Aufgaben nach, allerdings doch mit dem Unterschied, dass er heute keine Nacht und Wochenendeinsätze mehr fährt wie in früheren Jahren, da hat zum Glück schon ein gewisses Umdenken statt gefunden.

Ich denke natürlich auch, dass er alles schon extrem gut weg steckt und wirklich bei allem sehr wenig Nebenwirkungen hat, wofür wir sehr dankbar sind, Aber ich habe inzwischen auch schweren Herzens akzeptiert, dass es ihn ablenkt wenn er arbeitet, da er nicht nur an seine Krankheit denken möchte. Na ja und bis Mai 2012 ist es ja nicht mehr so lange. Sicher

Kur oder Reha wollte ich ihm auch immer „einreden“, habe ich aber nicht geschafft, weil er immer Angst hatte, dass ihn all die „Kranken“ dort noch mehr belasten. Letztendlich hat auch unser Urologe dass so gesehen und uns angeraten statt dessen einen erholsamen Urlaub zu machen, was wir auch getan haben (wir sind an die See nach Usedom in ein schönes Hotel gefahren und das war so i.O.)

Trotzdem bin ich bis heute der Meinung, dass eine Reha noch besser gewesen wäre. Zu Deiner Frage, kommt man in die Wunschklinik, kann ich sowohl aus meiner eigenen Erfahrung, wie auch der von diversen Freunden sagen, dass es meistens eine von den drei Kliniken, die man selbst vorschlagen bzw. wünschen kann, dann auch wird.

Nun habe ich schon wieder einen Roman geschrieben, ich drücke Euch ganz doll die Daumen, dass es bei Euch genauso gut läuft wie bei uns und dass Ihr die richtigen Entscheidungen trefft.

Liebe Grüße
Sigrid
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