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Alt 28.07.2008, 22:37
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mock mock ist offline
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Standard AW: Begleitsymptome bei Chemotherapie

Hallo Annie,

mein Vater hatte auch Magenkrebs und bekam etliche Chemos. Ich wohne zwar 100 km weg , bin aber während der stationären Aufenthalte immer dort gewesen.Ich erlebte ihn dann in sehr unterschiedlicher Verfassung. Von teilweise albern bis schlecht gelaunt und äußerst wortkarg. Ich weiß aber aus Erzählungen meiner Mutter, dass er (während ich dann wieder bei meiner Familie war) auch recht griesgrämig war und sie dann teilweise klipp und klar gesagt hat, dass sie nicht Schuld an seiner Krankheit sei.....
Allerdings finde ich es durchaus nachvollziehbar, wenn ein Mensch, der sich mit seinem eigenen Sterben konfrontiert sieht, frustriert und missgelaunt ist. Sicher ist es möglich, dass auch die verschiedenen Substanzen und Medikamente einer Chemo gewisse Stimmungsänderungen hervorrufen, aber ich könnte mir vorstellen, dass es bei deinem Vater schlichtweg die Angst und die Panik sind, die dann leider mit voller Wucht die Umwelt(also Familie) treffen. Meinst du, er wäre bereit mit geschulten Menschen (Psycholgen, Seelsorger usw. ) zu reden? Ich fände es wichtig, dass er ein Ventil findet, um mit seinen Gefühlen etwas besser fertig zu werden, ohne euch zusätzlich zu belasten. (Ihr leidet ja sicher eh schon genug...) Aber das mit dem Reden ist immer so eine Sache....gerade bei älteren Männern......
Jedenfalls könnt ihr (deine Familie und du) vielleicht professionelle Unterstützung bekommen, die es euch wiederum erleichtern könnten, mit dieser traurigen und schwierigen Situation umzugehen.

Alles Gute für Euch

LG Elke
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