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Alt 23.08.2007, 05:26
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Jutta Jutta ist offline
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Standard AW: 5 OPs in 3 Wochen

Hallo Geli,

Zuerst einmal herzlich Willkommen im Forum, auch wenn der Anlass kein schöner ist. Falls du zum Forum Fragen hast oder Hilfe benötigst, bitte einfach fragen, es gibt viele kleine Helfer.

Leider kommen solche katastrophale Wundheilungsprozeße wie bei deiner Mutter immer mal vor, da spielen viele Faktoren mit, die ein Arzt oft vorher nicht mit einkalkulieren kann. Bei manchen Patienten setzt der Wundheilunsgprozeß nicht sofort ein, oder er dauert sehr sehr lange. Ist deine Mutter Diabetikerin? Es dauerte bei einer meiner großen OP’s fast 10 Monate bis der Bauch von innen endlich zugeheilt war. Zuvor brachen die Nähte immer wieder auf, alles hatte sich entzündet.

Was nun sehr wichtig ist, dass die Nähte sehr engmaschig überwacht werden müssen, ob sich darunter nicht wieder Entzündungsherde bilden. Das heißt, sobald deine Mutter ein eigenartiges „Ziehen“ spürt, oder sich kleine rötliche Flecken bilden, die Wundfläche heiß wird, muß sofort nachgeschaut werden.

Deine Mutter hat durch die vielen OP’s nacheinander momentan sehr wenig Kraft. Da sie so kurz hintereinander einige Narkosen erhielt, ist sie bestimmt noch für einige Zeit verwirrt. Ältere Menschen brauchen sehr viel länger Zeit sich davon zu erholen. Dazu kommt, dass sie jedes Mal noch automatisch Schmerzmittel bekam(bekommt), das verzögert alles ein wenig. Ich (etwa in deinem Alter) brauchte ungefähr 6-7 Monate nachdem ich 3 Narkosen hintereinander bekam, bis sich mein Gehirn einigermaßen normalisierte.

Bitte spreche mit den Ärzten, frage, warum der Bauch ohne Schwammeinlage, oder erneutes Spülen geschloßen wurde. Was wird getan um eine erneute Entzündung/Platzen auszuschließen, was bekommt sie gegen die Schmerzen (eine Schmerzpumpe)? Das Problem mit den Schmerzmittel ist, dass sie eine Verstopfung hervorrufen, und ist leider kontraproduktiv für die Wundheilung, wenn der Stuhlgang nur mit starkem Pressen funktioniert. Bestehe darauf, dass die Schmerzen deiner Mutter behandelt werden, denn die können teilweise ziemlich höllisch sein, und sie aber gleichzeitig ein Abführmittel bekommt.

Deinem Vater kannst du „nur“ helfen, indem du ihm versicherst, dass du auch für ihn da bist, dass ihr Beide das miteinander durchstehen werdet. Er hat große Angst um deine Mutter, vor dem was auf ihn zukommt. Es ist für einen Partner immer furchtbar, besonders nach so vielen Ehejahren, daneben zu stehen und nichts tun zu können. Zeige ihm, dass er sich auf dich verlassen kann, das wird ihn ein klein wenig beruhigen. Kannst du ihn jetzt etwas in deine Familie integrieren, damit er nicht alleine zu hause sitzt und zu viel grübelt?

Ich schicke dir ein großes Kraftpaket, alles zu meistern, was auf dich zukommt.
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Jutta
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