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Alt 28.03.2005, 23:19
Gast
 
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Standard Nicht nichts ohne dich, aber nicht dasselbe.......

Liebe Andrea,

danke für Deine Zeilen - Du warst ja noch spät am Schreiben!

Um noch einmal auf eine Mitarbeit im Hospizdienst zurück zu kommen. Ich weiß auch nicht wie das kam, daß ich mich, je mehr ich mich damit beschäftige, davon entferne,mir das weniger zutraue.Ich glaube das ginge gar nicht, daß man dabei solche Empfindungen hat wie bei einem Angehörigen, das würde man nicht oft aushalten. Was ich in den letzten Jahren (mit der neuen Sensibilität und auch der Erfahrung) mache, ist in meinem Umfeld aufmerksamer sein. Wenn jemand krank ist, es schwer hat, trauert, nicht nur sagen daß ich gerne helfe,man mich anrufen kann, sondern wirklich etwas tun.

Du sprichst das Thema "Krankheit -Seele" an und das ist auch so ein Thema in das ich einmal viel an Zeit, Energie, auch Geld investiert habe und von dem ich mich immer weiter entferne. Begonnen hatte ich schon vor zwanzig Jahren mit verschiedenen alternativen Heilmethoden, einfach weil ich selbst ganz verblüffende Erfahrungen gemacht hatte. Als ich dann in die esoterische Ecke vordrang hab ich ziemlich bald erkannt, daß das harmlos sein kann aber auch ganz, ganz üble und böse Auswirkungen haben kann. Selbst als diese Fragen für mich rein theoretischer Natur waren - einfach weil niemand von mir betroffen war - dachte ich, daß kann es doch nicht sein, da ist jemand schwer krank , es wird ihm vermittelt irgend etwas in Deinem Leben läuft schief und das mußt du ändern, also das empfinde ich als Zynismus pur: man ist schon schrecklich krank und zermartert sich den Kopf was man in seinem Leben ändern müßte, könnte, damit man wieder gesund wird und dann fühlt man sich noch mit der ganzen Verzweiflung als
Versager.
Später hab ich Kranke kennen gelernt die auf so eine schiefe Ebene kamen. Es gibt Bücher, da kannst Du alphabetisch nachschlagen - Brustkrebs = Mutterproblem, linkes Knie, was weiß ich, vielleicht mangelndes Durchsetzungsvermögen. Das Traurigste was ich diesbezüglich erlebt habe war eine krebskranke Frau, die nach einer sogenannten Familienaufstellung fast ihre ganze Familie in den Abgrund gebracht hat. Dieses Thema regt mich wirklich auf.

Ich habe hier auch einige Male im Forum für "alternative Heilmethoden" gelesen. Warst Du da schon einmal? Oder bei "Sonstiges" oder "Vorschläge". Also da gibt es zum Teil diese besserwisserischen, verbissenen Texte, die dann ganz schnell aggressiv werden, wenn jemand anderer Meinung ist.

Was ich in diesem Zusammenhang nie gelesen habe ist, daß ein kranker Körper eine gesunde Seele schädigen kann. Aber das ist doch viel leichter der Fall, oder?

Gestört hat mich schon lange (Jahrzehnte) die Aussage: nur in einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist. Nur weil er tausendmal geschrieben wurde, wird er ja nicht richtiger. Also das ist so ein Satz, da kann wirklich jeder Mensch in seinem Leben das Gegenteil erleben. Und dann hatte ich eines Tages wirklich das Glück mit jemanden darüber zu sprechen, der alte Sprachen kennt und der sagte mir, dieser Satz ist einmal falsch übersetzt worden und wird seitdem stur weiter falsch zitiert. Richtig soll es heißen: ES BLEIBT ZU HOFFEN, DASS IN EINEM GESUNDEN KÖRPER EIN GESUNDER GEIST WOHNT. Dasist doch ein Unterschied.

Ich bin sonst nicht so rabiat.

Liebe Grüße
Briele