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Alt 02.02.2012, 20:34
Sonnenschein65 Sonnenschein65 ist offline
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Standard AW: spielt euere Prognose bei der weiteren Lebensplanung wirklich keine Rolle?

Hallo Ihr Lieben,

auch wenn ich mich gerade erst angemeldet habe, kann ich zu diesem Thema einiges sagen.
Vor ca 13 Jahren ist meine Mutter an Brustkrebs erkrankt und ich habe immer Ihre positive Einstellung und Ihren Kampfgeist bewundert. Vor drei Jahren ist meine Mutter gestorben und aufgrund ihres damaligen Zustandes, war das genau der richtige Zeitpunkt. Aber die zehn überlebten Jahre, hat sie richtig und gut genutzt, die konnte ihr und kann mir niemand nehmen.

Nun habe ich Brustkrebs! Informationen habe ich in den zehn Jahren mit meiner Mutter genug gesammelt und Gedanken über notwendige Entscheidungen habe ich mir schon gemacht, bevor es mich betraf. Außerdem habe ich schon einige schwere Erkrankungen überstanden. 2005 ein Aderhautmelanom (Tumor im Auge), das übrigens nicht gestreut hat und so den Brustkrebs ausgelöst hat, 2007 geplatztes Aneurisma (Hirnblutung), wobei meiner Familie gesagt wurde, ich würde es nicht überleben, 2010 würde dann Rheuma festgestellt, alle Gelenke sind betroffen.

Ich habe die Frage, nach der Prognose, versucht immer hinten an zu stellen. Meine ersten Fragen waren immer: Was muß ich jetzt machen?, Welche Behandlungen sind jetzt nötig?, Wann geht es los?
Ich gehe von Behandlung zu Behandlung, mit dem festen Willen gesund zu werden. Heute hatte ich zum Beispiel meine 6. Chemo (die letzte mit Taxil) und konzentriere mich gerade auf die Sachen, die ich noch erledigen muß, bis es mir ab ca. Montag zu schlecht geht, um sie zu schaffen. Wenn es so läuft, wie die letzten Male, kann ich ab dem 13.Februar wieder fast alles machen. Am 16.Februar ist dann die nächste Chemo (die erste mit Cyclphosphamid).

Die Prognose ist immer nur eine Einschätzung, sie muß nicht zwangsläufig eintreten. Bei meiner Hirnblutung war die Prognose: keine Chance zu überleben. Beim Aderhautmelanom dachte man das Auge muß raus. Ich habe mein Auge noch, auch wenn die Sehkraft nur noch 10-15% beträgt.
Bis jetzt habe ich noch keine Prognose in Bezug auf den Brustkrebs. Die brauche ich auch nicht. Ich habe Ärzte, denen ich vertraue und die sehr gut zusammenarbeiten. Ich halte mich an die Behandlungsvorschläge und arbeite mit, soweit ich kann. Egal wie die Prognose aussieht, behandelt werden muß der Krebs.

In der Zwischenzeit versuche ich mein Leben zu leben und zu genießen!!! Ich lache viel!!! Ich mache Pläne für die Zeit, wenn ich wieder kräftiger bin! Diese würde ich allerdings nicht als Lebenspläne bezeichnen. Es sind eher kleine Dinge, wie zwei Zimmer umgestalten. Hilfe bekomme ich von vielen lieben Menschen und darauf bin ich stolz. An Lebenspläne denke ich wieder, wenn ich die Behandlungen hinter mir habe! Dann habe ich dafür wieder Zeit, ganz bestimmt!!!
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