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Alt 25.01.2009, 10:58
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buddylady buddylady ist offline
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Registriert seit: 01.11.2008
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Standard AW: Er ist immer noch bei uns

Ich Danke euch sehr für die tröstenden Worte.
Ich sehe immer noch seine Augen in dem Moment wo ich ihn hab gehen lassen. Auch höre ich immer noch seine sehr undeutlichen Worte die er in der Stunde des Todes mir sagen mußte. Ich habe nicht alles verstehen können aber ich habe das Wichtigste verstanden. Es war seine Sorge um uns. Er sagte das mein mittlerster Sohn Bewerbungen schreiben soll, das mein jüngster Sohn die Schule ordentlich beenden soll. Das wir nicht trauern sollen und das wir gegenseitig auf uns aufpassen und unterstützen sollen. Es ist ihm so schwer gefallen das alles noch zu sagen. Er hatte solche schmerzen und ich konnte sie ihm nicht nehmen.Ich konnte ihm nur sagen das wir alles schaffen werden und er jetzt schlafen dürfte, er schaute mich mit großen Augen an und hörte einfach auf zu atmen. Ich würde ihm so gerne folgen aber ich kann es nicht, da sind meine Kinder, das könnte ich ihnen niemals antun.
Ich denke immer ob ich was hätte tun können damit es ihm besser ergangen wäre? Zwar war ich drei Monate 24 Std am Tag da. Habe ihn gewaschen, angezogen, Medikamente und Spritzen gegeben, ihn gefüttert, habe wärend der ganzen Chemo Std auf seinen Rollator gesessen und seine Hand gehalten, jeder sagt das ich nicht mehr hätte machen können, nur ich glaube es nicht. Ich habe schreckliche Angst vor der Zukunft und wahnsinige Schuldgefühle das ich hier in seinem großen Haus leben darf. Und er hat nicht die geringste Chance gehabt das alles, was er so hart erarbeitet hat, geniessen zu dürfen. Es ist so ungerecht. Ich hätte an seiner Stelle sein müssen.
Ich schaffe alles nur mit Beruhigunstabletten. Ich habe auch gute Freunde die mich abholen oder mich besuchen. Das ist auch ganz lieb von ihnen.....aber es ist nicht Wolfgang!
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