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Alt 18.11.2008, 12:30
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Pee Pee ist offline
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Registriert seit: 11.10.2008
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Standard AW: Hab Angst um meine Mama

Hallo lieber Tony,

ich kann Deine Bedenken sehr gut verstehen, die ganzen Therapien nach der OP sind sicher kein Zuckerschlecken, sollen Deine Mum aber eine größere Sicherheit geben, daß der Krebs nicht zurückkommt.

Ich habe noch nie gehört, daß die Bestrahlung Knochenkrebs verursachen kann...?

Die Bestrahlung trotz amputierter Brust wird empfohlen, wenn ein Lymphknoten befallen war oder der Tumor eine bestimmte Größe erreicht hatte oder ein höheres Grading hat - bei Deiner Ma sind alle diese Faktoren gegeben.

Dieselben Kriterien führen leider auch dazu, daß man Deiner Mum im Vorfeld die Chemo empfiehlt, um die Zellen, die vielleicht schon irgendwo durch den Körper schwirren zu erwischen. Diese haben anscheinend noch keine Metastasen gebildet, daher wäre es wichtig die Biester zu erwischen, bevor sie sich irgendwo hin setzen und anfangen sich zu teilen und zu wachsen.

Die Antihormontherapie im Anschluß an Chemo und Bestrahlung wird empfohlen, weil der Tumor hormonpositiv ist - dies ist ein gutes Zeichen, denn evtl. immer noch im Körper vorhandene Zellen werden mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auf die Antihormontherapie ansprechen und "lahmgelegt".

Daß der Tumor hormonpositiv ist, wird in den Angaben für ER (Östrogen) und PR (Progesteron) ausgedrückt. Es bedeutet, daß die Krebszellen Rezeptoren für diese beiden Hormone haben und die Hormone zum wachsen nutzen könnten. Daher die Antihormontherapie, die entweder die Repzeptoren blockiert oder verhindert, daß Östrogene produziert werden - was Elik hier geschrieben hatte, bedeutet einfach, daß sowohl ER Score also auch PR Score hoch sind, womit die Chance sehr hoch ist, daß die Antihormontherapie gut anschlagen wird und dabei hilft, die meisen kleinen Arschloch-Zellen auszudörren

Es kann Euch bei all diesen Entscheidungen bzgl. der folgenden Therapie leider niemand hier im Forum eine Empfehlung aussprechen, aber hol doch mal in einem anderen Brustzentrum eine zweite Meinung. Und laß Dir von den Ärzten alle Eure Fragen beantworten, warum diese Therapien und welchen Nutzen Deine Mum davon hat.

Es ist wirklich sehr gut, daß Du Deiner Mutter jetzt so beistehst - gerade jetzt wo sie in diesem Tief steckt. Natürlich ist es nervig, immer wieder zu den ganzen Ärzten zu laufen, aber nun habt Ihr die Zeit, Euch Informationen und verschiedene Meinungen einzuholen - nutzt dies!

Die Entscheidung müßt Ihr dann gemeinsam fällen und wenn der Therpieplan steht, könnt Ihr auch gemeinsam mit den Ärzten planen, wann Euer wohlverdienter Urlaub da am besten reinpaßt.

Ich denke an Euch und schicke Euch liebe Grüße und viel Kraft dies alles durchzustehen - das bekommt Ihr hin!!!

Pe
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