[Ally]

Hallo Adi,
mein Partner hatte ebenfalls Hodenkrebs und bekam drei Zyklen PEB.. ebenfalls jeweils eine Woche stationär.
Dein Onkologe meinte bestimmt einen Port als Alternative zum ZVK... den hat mein Freund ebenfalls. Es ist eine Membran, die unter der Haut sitzt, sie wurde ambulant ein der Schulterregion "eingesetzt" und dann zu Beginn der Chemo "angestochen"... eine relativ problemlose Geschichte, hier im Forum gibt es auch einen Thread der sich mit dem Thema auseinandersetzt.

Ansonsten möchte ich bezüglich der ambulanten Behandlung auch einmal einen Vorteil gegenüber einer stationären Unterbringung erwähnen: Durch die Verschlechterung des Blutbildes werden die Abwehrkräfte des Körpers ja bekanntlich sehr herabgesetzt. Im Krankenhaus ist die Gefahr doch wesentlich größer sich anzustecken, da der Körper die dort vorhandenen Viren und Bakterien nicht "kennt".
Ich möchte wirklich nicht über KH etc. meckern, aber wenn man sich anschaut wie z. B. die Zimmer im Kh geputzt werden und sich vorstellt mit welchen Erregern die Krankenschwestern etc. vorher zu tun hatten.. dann ist eine ambulante Behandlung in dieser Hinsicht "sicherer"...
Mein Partner durfte während des zweiten und dritten stationären Aufenthaltes sein Zimmer nicht mehr verlassen.... außer zu den Untersuchungen von Lunge und Gehör. Diese sind ja wohl auch bei einer ambulanten Chemo jederzeit machbar.
Ein weiterer Aspekt ist die seelische Belastung... es ist doch einfach angenehmer und erholsamer im eigenen Bett schlafen zu können als in einem KH... Obwohl sich die Schwestern und Pfleger bei uns unglaubliche Mühe bezüglich Essen gemacht haben, war es für meinen Partner immer wesentlich angenehmer daheim zu essen... das gab jedesmal einen unheimlichen Auftrieb und das Allgemeinbefinden hat sich schlagartig verbessert.

Ally