Thema: schockiert...
Einzelnen Beitrag anzeigen
  #30  
Alt 12.03.2015, 11:36
emilyblue emilyblue ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.02.2006
Ort: Berlin
Beiträge: 19
Standard AW: schockiert...

Hallo an alle,

ich weiß gar nicht wieviel Sinn es macht diesen Thread einfach nach dieser langen Zeit weiterzuführen aber ich möchte nicht extra etwas neues aufmachen.
Es ist soviel passiert in den letzten Jahren, meine Mama die im Juni 2010 Krebs bekam und damit die ganze BRCA1+ Geschichte ins Rollen gebracht hat, hat die 5 Jahres Grenze leider nicht überlebt.
Sie ist letztes Jahr gestorben und das auch noch sehr furchtbar. Ach, ich ich hab das alles so verdrängt und im Moment kommt es hoch.
Ich habe einige Monate vorher ein Baby bekommen, der ist sehr energiegeladen und hat mir gar nicht so die Zeit zum Trauern gelassen. Eigentlich hätten jetzt langsam alle meine prophylaktischen Operationen angestanden (an dieser Stelle 1000 Dank an alle die diese Operationen haben machen lassen und deren Erfahrungsberichte mir Mut dafür machen) jetzt bin ich jedoch völligst ungeplant nochmal schwanger geworden und in der 17 ssw. Ich freue mich natürlich, bin aber gleichzeitig auch so furchtbar schwer. Langsam kommen sie - die Ängste.. habe ich noch genug Zeit? Soll ich wieder das Jahr stillen oder direkt danach die OP´s angehen? Ich habe schon so viele Frauen in meiner Familie sterben sehen. Meine Oma, (mein Vater 2010, Morbus Hodgin), vor 2 Jahren habe ich meine Grosstante beim Sterben begleitet, letztes Jahr meine Mama, meine Tante hatte eine Rezidiv (erster BK mit 29) zum Glück lebt sie noch, sie ist alles was mir an Familie geblieben ist. Von der die ich mir selber aufgebaut habe mal abgesehen. Meine Güte höre ich mich dramatisch an, aber ich muss zugeben, zur Zeit falle ich in ein sehr tiefes Loch und manchmal denke ich, ach ist doch alles egal. Du bist doch sowieso bald dran und machst die Augen zu. Ich bin einfach so traurig, denke ständig an meine Mama die mit 52 Jahren viel zu früh gehen musste, denke wie sie da lag und ersticken musste, nachdem sie 2 Tage lang Ihre eigenen Fäkalien ausgebrochen hat. Sie hat so gekämpft und doch verloren und ich werde gerade so mutlos. Dabei müsste mir das Baby doch noch mal einen grossen Schub geben. Aber irgendwie.... Es tut mir leid das ich hier so herumjammere, so vielen geht es viel schlechter und ich kann mich glücklich schätzen das ich noch verschont geblieben bin. Es ist nur so schwierig für alle in meinem sozialen Umfeld das zu verstehen. Ich merke auch so oft wie sehr viele damit überfordert sind und mag nicht mehr mit Freunden darüber sprechen.
Ich bin in der Charite in Berlin im Früherkennungsprogramm, bis jetzt war ich immer so gelassen wenn ein Termin anstand, jetzt bekomme ich schon eine Gänsehaut wenn ich nur daran denke.
so. danke ersteinmal an alle fürs "zuhören"!! Viel Kraft an Euch da draussen...
Mit Zitat antworten