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Alt 24.02.2013, 12:44
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Myri78 Myri78 ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs und Knochenmetastasen

Ich wollte mich mal wieder melden... meinem Dad geht es soweit ganz gut, morgen hat er die nächste Chemo, dann wieder eine Woche Pause. Danach wäre der 2.Zyklus beendet. Er hat Gewicht verloren, allerdings hat er in der Chemo-Pausen-Woche wieder 2 kg zugenommen. Beginnt die nächste Chemo, nimmt er wieder ab. Die Temperatur ist recht konstant bei 37 Grad.
Er hat des öfteren Probleme mit der Verdauung, er trinkt nun jeden Morgen 1 Glas lauwarmes Wasser und ißt ein paar Trockenpflaumen. Leider hilft es nicht immer, so daß er Movicol einnehmen muß.

Seit ein paar Tagen tut ihm sein Bein mehr weh, er hat mir heute die Stelle gezeigt, wo es ihm am meisten weh tut, das ist dort, wo die 7cm Metastase sitzt :-( immerhin hat er jetzt (nach einigen Diskussionen ) eingesehen, daß er ruhig Novalgin-Tropfen nehmen kann. Er hält sich die letzten 2 Tage daran. Auch heute hat er gesagt, es tut weh, er möchte wieder Tropfen haben. Sonst merkt er ansonsten nix, ich hab nur immer die Befürchtung, dass er nicht alles sagt. So wars mit den Beinschmerzen jetzt auch :-(

Er sträubt sich etwas, weil er immer denkt, er nimmt soviel "Chemie" ein, ich hab ihm gesagt, dass die Novalgin-Tropfen gut sind und er die ruhig nehmen kann. Aus diesem Grund die Schmerzen aushalten zu wollen / müssen, ist doof.

Heute hat er zu Mama gesagt, dass er sich wünscht, dass wenn die Chemo und nichts mehr hilft, es schnell geht und er sterben kann. Ich hab dann immer ein Kloß im Hals aber ich merke, wie es ihn beschäftigt und uns ja letztendlich auch. Ich glaube, davor haben alle Menschen Angst, egal, was sie haben oder nicht. Friedlich einschlafen ist unser aller Wunsch...

Er bekommt morgen zusammen mit der Chemo auch wieder Bondronat (?) für die Knochen.

Ich werde nun am 07.03. in meine Reha fahren, da meine Beschwerden und Schmerzen immer schlimmer werden. Meine HÄ hat mir dazu geraten, da mein Papa jetzt soweit ja "stabil" ist und dann da bin, wenn es ihm schlechter geht. Und 2. ist meine Bewilligung auch nur noch 4 Wochen gültig. Für Mum und Dad ist es ok (ich bezweifle, ob sie es mir sagen würden, wenn nicht) aber ich fühl mich doch grad etwas überfahren, es geht jetzt so schnell, das ist ja schon in 1,5 Wochen. Ich möchte natürlich, daß es mir besser geht und ich auch Kraft tanken kann aber was ist mit Mama und Papa ? Ich hab das Gefühl, sie im Stich zu lassen, egal ob "stabil" oder nicht.

Mama hat dann auch noch meine 2 Kaninchen zu versorgen, die sehr "anspruchsvoll" sind, im Sinne von: Mogli frißt nicht mehr, sobald er nach einer Woche merkt, dass ich nicht mehr da bin und läßt sich von Mum nicht anfassen und Nala ist sowieso scheu und ängstlich, weil sie beim Vorbesitzer wohl ziemlich viel mitgemacht hat und brutal angefasst wurde.

Meint ihr, es ist richtig, in die Reha zu fahren ? mir graut davor, wegen zu Hause, für mich und meinen Körper wäre die Auszeit gut.
Ich habe mit Mama vereinbart, dass wir jeden Tag mal telefonieren und sie mir sofort Bescheid gibt, wenn was ist. Ich kann dann immer noch abbrechen und nach Hause fahren (sind ca. 400 km).

Liebe Grüße an Euch,

Myri
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Mein Papa - Adenokarzinom mit Knochenmetastasen, Stadium IV, ED 01/2013

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