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Alt 15.12.2002, 08:36
Gast
 
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Standard Liebe Angehörige von Krebspatienten

Hallo zusammen,
dies ist wirklich ein schwieriges Thema.
Ich habe meine Mam durch Bauchspeicheldrüsenkrebs verloren. Da war ich Angehöriger. In der Zeit habe ich viel geweint und war manchmal sprachlos. Meine Mam konnte und wollte nicht (sie wollte uns damit nicht belastten) darüber reden. Das alles ist mir erst hinterher klar geworden (Abschiedsbrief usw.) Ich habe einen fast blinden Vater, der wollte überhaupt nicht darüber reden. Mit meiner Tochter und weiteren Bekannten und Verwandten habe ich Gesprächpartner gehabt.
Aber diese ganze Situation hat mich gestärkt.
Ein halbes Jahr nach dem Tod meiner Mam bin ich selbst an Krebs, BK erkrankt. Ein Schock für mich.
Aus der Zeit als Angehöriger von Krebserkrankten habe ich viel Kraft erhalten und wusste, dass meine Tochter nun das gleiche durchmacht wie ich vorher. Das wollte ich nicht.
Ich sage immer die Krankheit verändert uns auch zum Positiven.
Ich wollte mit dieser Diagnose 'BK' weiterleben und bin immer sehr offen mit allem umgegangren, dass hat manch einem geschockt, aber oft habe ich damit dem anderen geholfen mit meiner Krankheit und mir umzugehen.
In dieser Zeit hat man Menschen gehabt, die den Kontakt zu mir gemieden habe, diese Menschen meide ich jetzt, denn als gesunder kann man sich doch zusammen nehmen und wenn schon der Kranke auf den Gesunden zugeht, kann man was zurück erwarten.
Traurig ist nur, das habe ich auch erfahren, wenn diejenigen plötzlich selbst Betroffene werden, durch eigene Krankheit oder als Angehörige, dann besinnen Sie sich , ach da war doch wer.
Leider ist es so im Leben. Auf alle Fälle rede ich mit meiner Tochter (25J) viel über die Krankheit, meine Gefühle und auch ihre usw. Das müssen alle Betroffene, denn schließlich kommt die Zeit da geht es nicht mehr. Jetzt höre ich damit auf, mir kommen die Tränen. Ich bin dankbar, dass es diese Forum gibt.
Für alle Betroffene und Angehörige alles alles Gute!!!! Silvia.
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