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Alt 21.01.2009, 21:32
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Standard AW: Chemotherapie mit 84 Jahren??

Ich sehe es so wie IsaH. Es kommt auf die Art des Tumors an, ob eine vorsorgliche Chemo angebracht ist. Beim Melanom z.B. wäre eine vorsorgliche Chemo bei nicht nachgewiesenen Metastasen ein Kunstfehler. Hier wird keine Chemo gemacht, sondern wenn, dann eine adjuvante Therapie.

Bezüglich des Alters hängt es von der Verfassung des Patienten ab. Wenn er selbst sich fit genug fühlt, spricht nichts gegen eine Chemo auch mit über 80. Es hängt aber auch von der Art der Chemo ab. Mit harten Platinverbindungen, die starke und zum Teil dauerhafte Nervenschäden verursachen können, wäre ich vorsichtig.

Wäre ich an deiner Stelle, könnte ich mir vorstellen, folgendermaßen zu verfahren:
Ich würde mir immer (!) mindestens eine Zweitmeinung einholen, vorzugsweise immer (!) von einem Tumorzentrum, das mit der betreffenden Krebsart viel Erfahrung hat. (Wir hatten es nicht getan, sondern dem freundlichen Stadtkrankenhaus-Arzt vertraut und waren damit auf die Nase gefallen. Der Prof. an der Uni-Klinik kam aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus. Aber hinterher ist man immer schlauer).
Dann würde ich mir die Art der Chemo und der zu erwartenden Nebenwirkungen erläutern lassen und mich selbst darüber schlau machen.
Die Informationen würde ich dem Patienten in aller Ruhe erklären und ihm Zeit geben, sich zu entscheiden. Er kann die Chemo ja auch jederzeit abbrechen.

Letztendlich würde ich ihn ganz allein entscheiden lassen, denn er weiss am besten, wie er sich fühlt.
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