[Rudolf]

Hallo Sternchen,
Warum so pessimistisch?
Definitiv ist noch gar nichts, Definitives wird man erst wissen, wenn nach der Operation das histologische Labor das Gebilde in der Nierenzyste genau untersucht hat.
Sehr positiv sehe ich, daß das Gebilde vor einem Jahr schon genau so groß war wie jetzt. Ein normaler Krebstumor tut sowas nicht. Der wächst und wächst und wächst.
Und einem Tumor, der nicht wächst, der also kaum aktiv ist, kann es nach meiner Vorstellung auch kaum gelingen, Metastasen abzusondern.
Der "Tumor" ist also kleiner als 5 cm, vielleicht nur 1 oder 2 oder 3 oder 4 cm. Auch das stimmt mich optimistisch.

"Bösartig" nennt man einen Krebs, der Metastasen bilden kann. Dazu gehört das Nierenzellkarzinom. Das haben die allermeisten, die hier schreiben. Teilweise weit über 10 Jahre.
Ich weiß nur von einem "gutartigen" Nierenkrebs, der also keine Metastasen bildet. Aber dieser wächst auch ständig weiter, so daß er operiert werden muß, weil er sonst irgendwann die anderen Organe verdrängen und erdrücken würde. Soooo gutartig ist das ja auch nicht!

Was kommt auf Euch zu? Das sollte Euch eigentlich der Arzt sagen.
Ich meine: außer der Operation zunächst einmal gar nichts. Und dann: die Freude über eine erfolgreiche Op.
Eine Chemo ist sinnlos. Denn man kann nur behandeln, was tatsächlich da ist.
Und wenn man endlich weiß, was da wirklich in der Zyste steckt, dann wird man sehen, wie die weiteren Nachsorge-Untersuchungen aussehen.

Mein Verdacht: es ist eine einzelne, einsame, verhungernde Metastase des Melanoms.

Sei nicht traurig, zur Trauer ist es noch viel zu früh.
Was wäre, wenn meine Tochter vor 11 Jahren angefangen hätte, um mich zu trauern oder meinetwegen traurig zu sein?
Und ich habe Krebs, ganz sicher, jedenfalls immer noch eine einzelne Metastase, von anfangs 15 oder 20.
Liebe Grüße
Rudolf