Einzelnen Beitrag anzeigen
  #8  
Alt 17.04.2008, 12:28
Annika0211 Annika0211 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 06.02.2008
Beiträge: 884
Standard AW: Es ist so schwer

Hallo, Marcus.
Es tut mir sehr leid, dass auch deine Mama diesen Weg auf diese Art gehen muss.
Auch wie meine Vorredner übernahm ich bei meinem Papa den Part in der Patientenverfügung, der im Zweifelsfall über das Für und Wider entscheiden sollte.
Ich habe noch 4 ältere Geschwister, habe aber durch meine wohnliche Nähe die engste Bindung zu meinen Eltern.
Als es zur Entscheidung kommen sollte, wer diese Betreuungsvollmacht übernimmt, entschied sich mein Papa spontan für mich.
Es war natürlich eine sehr vertrauensvolle Entscheidung - ich fühlte mich geschmeichelt und sehr geehrt. Aber erst im Nachhinein. Ich bekam sofort Angst, dass ich im entscheidenden Moment das falsche tun würde - aber ich sprach mit meiner Familie und forderte sie ebenfalls auf, mich zu unterstützen, falls es notwendig sein sollte.
Es kam - zum Glück für mich - nicht zu einer solchen Situation.
Aber die Patientenverfügung zu erstellen, war für Papa in seinen letzten Tagen das Beste, was er tun konnte. So konnte er wenigstens die Zeit, die er noch mit uns hatte, qualitativ nutzen - wir waren immer an seiner Seite und für ihn da. Er war nie allein. Und genau das war immer sein Stolz auf uns und er hat uns gespürt bis zum letzten Atemzug.
Das ist schon mal das Wichtigste, was ein Angehöriger für seinen Patienten tun kann.
Ich wünsch dir ganz viel Kraft weiterhin und schließe mich auch hier den Vorrednern an: auch wenn du denkst, dass du nicht weißt, wie du noch mehr Kraft aufwenden könntest - du wirst sie haben, weil es die Liebe so will.
Keiner weiß, woher die Kraft kommt, aber sie ist einfach da, weil sie genau dann am Nötigsten gebraucht wird.
Tu das Beste zum Wohl deiner Mama und du wirst damit auch fertig werden.
__________________
Alles Liebe.
**********************
Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007
Mit Zitat antworten