Hallo Jens,

man kann als Chemopatient manchmal wirklich froh sein, wenn man da einigermaßen "unbeschadet" wieder rauskommt.
Mein Freund hat jetzt seine 3 Zyklen PEB so gut wie hinter sich ( heute die letzte Bleomycin-Ladung,), und mir standen auch fast die ganze Zeit die Haare zu Berge angesichts ärztlicher Laxheit, Uninformiertheit, Nachlässigkeit. ("Ooops, da ist jetzt ein bißchen Cisplatin danebengegangen, macht nichts...") - falls überhaupt mal ein Arzt zu sehen und zu sprechen war. ZB ist die Lungenfunktionsprüfung (wg. Bleomycin) vor JEDEM Zyklus in diversen KH Standard, hier mußte mein Freund aber selbst vor Chemobeginn die Ärzte daran erinnern, und nur aufgrund ständigen Nachfragens und Drängens hat man sie ihm nochmal nach dem 2. Zyklus "bewilligt". Und sowas nennt sich dann "Tumorzentrum". Naja.

Wer aber grad in einer Chemo steckt, ist meistens zu abgenervt und körperlich zu schlecht beieinander, um sich auch noch mit den Ärzten rumzustreiten oder im Internet zu schauen, ob es zB Alternativen zu irgendwelchen unverträglichen Medikamenten gibt. Deshalb braucht er eine Person, die die ganze Infosuche für ihn übernimmt, so wie Du das für Deinen Bruder tust und ich es auch die ganze Zeit über getan habe. Die Ärzte ziehen ihr Standardprogramm durch und sind meistens einfach überfordert, sich um Abweichungen bei einzelnen Patienten zu kümmern. Man muß dann einfach auf zusätzliche Untersuchungen insistieren, halt rumnerven usw.

Tja, jetzt hoffen wir beide mal, daß es das war - daß Dein Bruder und mein Freund dieses Kapitel jetzt hinter sich lassen dürfen!!!

ciao

Rahel

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Hier noch für alle, die es angeht und interessiert, ein wirklich sehr guter link zu einer Art "Chemotherapie-Handbuch" - da steht wirklich so ziemlich ALLES drin, was man wissen sollte (und was die Ärzte oft nicht wissen).( Nicht von dem Wort "M. Hodgkin"im Titel verwirren lassen - die Seite ist für Chemos allgemeingültig) :
http://www.morbus-hodgkin.de/infoserv/chemo09.htm