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Alt 09.06.2015, 13:54
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Standard AW: Triple Negativ - Bitte um Erfahrungen

Ich kenne beide Perspektiven -- als Schwester und als Betroffene.

Für mich selbst war die Zeit der Diagnosestellung die schlimmste, nicht die Chemo. Denn ich fand es ganz furchtbar, wie unreflektiert Leute Empfehlungen weitergeben. "Ich kannte auch jemand die Chemo machte, die ist danach aber auch gestorben -- ich glaube ja eher, es war die Chemo, die sie umgebracht hat." Auf Nachfragen stellte sich raus, dass das 20 Jahre her ist, die Person noch einige Jahre lebte und eine genaue Diagnose nicht bekannt ist. Den Gedanken, dass 20 Jahre eine enorm lange Zeit in der Medizin sind, es heute ganz andere Begleitmedikamente gibt, die Betroffene wahrscheinlich sehr froh war, noch einige Jahre "rausschinden" zu können -- Fehlanzeige.

Meine Chemo ist 8 Jahre her und seitdem hat sich schon wieder so viel getan, dass ich hier bin, um einfach auf dem Laufenden zu bleiben. Neue Tests, neue Chemo-Schemata, neue Medikamente -- wie soll da jemand auf dem neuesten Stand sein, der mit der speziellen Krebsart oder gar mit Krebstherapien allgemein nicht viel zu tun hat?

Vielleicht ist das ein guter Ansatzpunkt, Deiner Schwester zu erklären, dass Dein Urteil vorschnell war. Aus dem ersten Schock heraus gesprochen ...
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lg
gilda
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