Einzelnen Beitrag anzeigen
  #30  
Alt 09.12.2002, 09:41
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Liebe Angehörige von Krebspatienten

Hallo Anne,
gottseidank gibt es keine Entmündigunen mehr (kein Richter würde außerdem einen Menschen aus dem von Euch angegebenen Grund entmündigen) und das ist in diesem Fall auch gut so. Ich verstehe die Angst von Euch sehr gut, aber wie stellt Ihr Euch euer Ansinnen mit der Entmündigung vor? Wollt Ihr mit einer fortan depressiven, in sich verschlossenen Mutter weiterleben, der Ihr die eigene Entscheidungsfreiheit weggenommen habt? Ich kann mich nur den beiden Brigitte's anschließen - die Betroffene selbst entscheidet, wo es lang geht. Ihr könnt nur versuchen einen Weg der Begleitung für Euch zu finden. Wenn Ihr die Situation, so wie sie im Moment ist, nicht aushalten könnt (und dies kann ich gut verstehen, meine Familie konnte meine Erkrankung damals auch nicht aushalten), dann wäre vielleicht eine Beratung für Euch das richtige. Möglicherweise könnt Ihr mit Unterstützung z.B. in einer Krebsberatungsstelle lernen, mit dieser Situation für Euch besser zurecht zu kommen und einen, für Euch alle passenden Weg der besseren Kommunikation entwickeln.
Ich habe Frauen in ähnlicher Situation wie Eure Mutter kennengelernt, die z.B. spürten, daß die Familie mit Äußerungen über Angst vor möglichem Tod oder ähnlichem (Lebensqualität, Testament, Patientenverfügung, etc.) zu sehr belastet war und immer vom Thema ablenkte. Möglicherweise ist das Schweigen eine reine Schonhaltung Euch gegenüber. Versucht, Euch ihren Gedanken anzunähern, 'sie' bestimmen zu lassen, wo es langgeht, denn sie ist die betroffene und sie muß mit allen Entscheidungen, die getroffen werden einverstanden sein und weiterleben.
Gruß von Robie
Mit Zitat antworten