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Alt 08.12.2002, 14:24
Gast
 
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Standard Liebe Angehörige von Krebspatienten

...also, wenn ich eure Beiträge so lese, habe ich das Gefühl, daß bei uns zu Hause irgendwie alles andersherum läuft: Meine Mutter hat Brustkrebs, sie wußte das schon ca. 1 Jahr lang, bevor sie zum Arzt gegangen ist, und hat "seelenruhig" (???, so sieht es zumindest für Außenstehende aus)dem Tumor beim Wachsen zugeschaut. Die Brust ist ihr natürlich - nach einer ersten Chemotherapie, um den Tumor schrumpfen zu lassen - komplett abgenommen worden, einschließlich von 12 Lymphknoten in der Achsel. Jetzt hat sie gerade eine weitere Chemo hinter sich, wartet auf den ersten Termin für die Bestrahlung, dann folgt wohl wieder Chemo. Hinter dem Schlüsselbein ist eine Lymphdrüse befallen, die nicht herausgenommen werden kann und bisher auf die Chemo leider nicht anspricht. Das Eigenartige ist, daß sie die Einzige zu sein scheint, die da einfach nicht drüber sprechen will. Mein Vater, meine 3 Schwestern, meine Tochter und ich gehen alle offen mit dem Thema um, sammeln Informationen, Berichte, etc. - nur meine Mutter will partout nicht wahrhaben, worum es eigentlich geht. Sie holt sich nicht mal bei den Arztbesuchen irgendwelche Informationen, sie läßt einfach alles über sich ergehen und will sich nicht weiter damit auseinandersetzen. Die Bestrahlung hätte sie um ein Haar abgelehnt, weil sie "keine Lust hat, 5 mal die Woche ins Krankenhaus zu fahren". Was macht man nur mit so jemandem? Mein Vater ist kurz davor, sie entmündigen zu lassen, um ihr Leben zu retten. Wie kann man meiner Mutter nur klarmachen, daß sie auch ein bißchen selbst kämpfen muß, daß die Medikamente allein so nicht unbedingt helfen werden, und daß derartig desinteressierte Patienten auch die Ärzte nicht gerade motivieren?
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