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Alt 23.05.2011, 07:33
Rüdi59 Rüdi59 ist offline
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Standard AW: BSDK Finalstadium

Hallo Ihr LIeben,
ich weiß nicht, ob Ihr es mitbekommen habt, aber noch eine junge Witwe reiht sich ein. Die Frau von espace, sprich Frank Meier, der zwei jahre lang mit diversen Chemos gegen den Krebs gekämpft hat. Sie hat jetzt drei kleine Kinder alleine zu versorgen. Ihr Mann war erst 38! Was ist das nur? Das ist alles so unfair. Unterstützt Sie bitte mit Beiträgen, soweit es Euch möglich ist. Sie schreibt unter dem Thread "leider".

Ich habe die vergangene Woche ein Stück Trauerarbeit geleistet. Eigentlich habe ich nur etwas gesucht und dann ist eine Garagenaufräumaktion draus geworden. All die Werkzeuge von Rüdi, er hat so gerne gebastelt im Haus und im Garten. Mir kamen immer wieder die Tränen und ich habe sie fließen lassen.

Dann habe ich daS Buch gelesen von Roland Kachler: Meine Trauer wird Dich finden
Das ist genau der Weg, den ich angefangen habe zu beschreiten. Den geliebten Menschen, den ich verloren habe, nicht loslassen, nicht von ihm Abschied nehmen, sondern meine Beziehung zu ihm neu gestalten und so mit ihm weiterleben.
Auch kann ich die gedichte von Jens Jülicher nur empfehlen. Ich war nie ein großer Gedichtefan, aber seine Gedichte in dem Band "Solange ihr mich liebt" sind unglaublich.

Hier ist u.a. eines, was mich tröstet, was mir hilft, den mich überfallenden Schmerz auszuhalten:

Natürlich wäre ich gerne noch geblieben,
doch irgendwie zg es mich auch nach Hause, ganz woandershin,
wo meine Seele Ruhe hat, wo dieser schwache, kranke Leib mich nicht mehr zurückhält,
mich nicht mehr beengt.

Oh ja, es tut furchtbar weh, Abschied zu nehmen,
nie mehr zurückzukommen.
Doch da, wo ich hingehe,
ist keine Zeit, ist nur Weite, Unendlichkeit, Licht,
worin wir uns wieder begegnen,
ganz anders als jetzt;
wo wir da sind, für immer zu Haus.

Und auch Du wirst mich einst dort wieder treffen,
wenn Du Dein Leben wirklich zu Ende gelebt,
wenn Du alles getan und gegeben was Dir zu tun und zu geben
aufgetragen war.
Du wirst den Schmerz überwinden, wirst leben in meiner
Anwesenheit, still und heimlich, wir, ganz unter uns.

Ich bin nicht weit weg, bin nach Hause gegangen.
Und denke daran: Ich halte Dir für später, nicht jetzt, dort wo ich bin, zu Hause, ein kleines, doch unendlich weites Zimmerchen frei.

Mit diesem Gedicht möchte ich Euch heute in den Tag begleiten. Auch ich muss jetzt wieder an meinen Schreibtisch und meine tägliche Routine machen. Es fällt mir derzeit noch sehr schwer, den Alltag zu leben.
Aber wenn ich dann höre, dass eine junge Mutter mit drei Kindern das gleiche Schicksal mit uns teilt und neben der Trauer mit noch ganz anderen Sorgen zu kämpfen hat, dann muss ich sagen, fällt es mir leichter, meinn Alltag zu bewältigen.

Ich umarme Euch Sylke
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