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Alt 21.08.2008, 09:02
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Summer 175 Summer 175 ist offline
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Standard AW: Vor 12 Jahren Mundboden-Ca - und jetzt "aus heiterem Himmel" Lungen-Ca

Guten Morgen, Uwe!
Wenn du mir sagst, ich soll mich nicht verrückt machen, kann ich das akzeptieren :-) Bei Außenstehenden möchte ich denen manchmal ins Gesicht springen ...

Ich hab's ja auch mit großzellig neuroendokrin versucht ... Entweder ist es wirklich so extrem selten, oder es ist so aggressiv, dass es kaum Erfahrungsberichte über erfolgreiche - wie auch immer man das auslegen will - Behandlungen gibt.
Ich arbeite ja als Pfarramtssekretärin (bin aber nicht DER Kirchgänger vor dem Herrn, weiß auch nicht, ob ich gläubiger oder weniger gläubig bin als andere - da gab's ja auch keinen "Eignungstest" für den Job ...), und es gibt das schöne Gebet: "Herr, gib mit den Mut, Dinge zu verändern; und die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann - und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden" - für mich persönlich ergänze ich das immer noch mit "... und die Hoffnung, dass sich manche Dinge doch noch ändern ..." - das ist etwas, das ich jetzt für mich verinnerlichen muss - ich schwanke momentan allerdings noch zwischen Mut und Gelassenheit ... Es heißt ja, alles habe seine Zeit - vielleicht haben auch Mut und Gelassenheit ihre Zeit ....

Tagsüber geht's mir im Moment ganz gut, ich bin "vernünftig", sehe die Tatsachen, wie sie sind ... Aber nachts kommen die Träume, die Gedanken fahren Karussell - ich wache voll Angst aus Träumen auf, an die ich mich aber nicht oder nur in Bruchstücken erinnern kann, und die meisten haben (zumal in meiner Erinnerung) nicht mal was mit meiner Mutter zu tun ... Ich habe allerdings vor lauter Lass-mich-mit meine Bachblüten vernachlässigt, ich werd da mal etwas häufiger welche nehmen, vielleicht auch noch mal die Mischung anpassen ... Ich weiß ja jetzt, worauf ich achten muss ...

Geht es euch auch so, dass ihr tagsüber einigermaßen klarkommt, und die Nächte so schlimm sind? Was tut ihr dann, außer am PC sitzen? Das möchte ich vermeiden - erstens ist meine Tastatur so laut und unser Fertighäuschen so hellhörig, dass ich meinen Mann mit dem Geklapper wecken würde, zweitens sitze ich eh schon viel zu viele Stunden dran, merke es auch schon an Augen- und Kopfschmerzen ...

Es klingt jetzt vielleicht blöd - aber gibt es irgendwelche Bücher, die ihr mir empfehlen könnt? Die vielleicht etwas aufheitern können? Ich hab eigentlich nur Thriller oder "dramatisches" im Haus, da kann ich momentan gar nicht dran. Kennt einer von euch das Buch von Randy Pausch ("Last Lecture")? Mein Chef hat mir den U-Tube-link vom dem Video geschickt - es muss faszinierend sein, aber mir fehlt im Moment die Geduld und die Konzentration, es mir anzusehen, weil es im englischen Orginal ist. Es geht um einen noch jungen Wissenschaftler mit 3 kleinen Kindern, der Krebs im Endstadium hat (Lebenserwartung noch ca. drei Monate). Er hält an der Uni seine letzte Vorlesung und geht mit seiner Krankheit und seinem Sterben wunderbar um. Er hat ein Buch darüber geschrieben, aber ich weiß nicht, ob es für unsereins die passende Lektüre wäre ...
Mein Sohn hat noch aus seiner Teenie-Zeit eine ganze Micky-Maus-Sammlung - aber dazu steht mir nun wirklich nicht der Sinn ...

Hallo, Iris!
Ich denke mal, durch das Alter und den doch wirklich schlechten AZ meiner Mutter und ihre diversen Begleiterkrankungen (Diabetes II, Bluthochdruck, die überstandenen Herzinfarkte - um nur die wichtigsten zu nennen ...) sind drei Wochen sicher realistischer, obwohl sie sehr wahrscheinlich nach Hause drängen wird. Der Tumor ist ja ein T3, also sind auch Infiltrationen da, so dass wohl auch Brustwand, Perikard, Pleura o. ä. betroffen sind. Und ich denke auch, dass sie erst mal "Neu atmen" lernen muss, weil sie ja eh schon seit Jahren nicht gut Luft bekommt, auch nicht so richtig durchatmen kann (da hab ich übrigens auch meine Probleme, würde gern mal eine Atemtherapie machen, wenn es das bei uns gäbe). Und mein Vater ist hoffentlich schlau genug, um sie zur Geduld zu bewegen ....
Wenn ich es jetzt mal schaffe, nachts einigermaßen schlafen zu können - möglichst ohne "Hilfsmittel" wie Insidon oder Vivinox sleep extra ... -, dann werde ich sicher auch die Kraft aufbringen, meine Eltern auf ihrem Weg zu begleiten. Im Kopf hab ich das jetzt schon drin, im Bauch auch - nur das Herz sucht noch verzweifelt einen Ausweg ...
Ich drück dich von Herzen, gib deinem Mann einen Kuss (aber nur auf die Wange!!!) von mir - ich finde das toll, dass er so kämpft!!!! Und ich darf gar nicht dran denken, dass uns so was auch mal bevorstehen könnte; Darmkrebs ist in der Familie meines Mannes nämlich ein Thema ... Wobei oft das kommt, auf das man nie kommen würde ...
Herzliche Grüße, auch an dich Uwe,
Karin

Geändert von Summer 175 (25.08.2008 um 08:17 Uhr)
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