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Alt 14.04.2010, 12:03
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grace84 grace84 ist offline
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Standard Malignes Melanom, Metas in Lunge, warum?

Hallo alle zusammen,

Ich möchte euch gerne die Geschichte von meinem Freund erzählen.

Ich bin schon länger in diesem Forum und habe zuerst in dem Angehörigen Thread geschrieben, aber ich dachte hier sind vielleicht Leute die sich in der ähnlichen Situation befinden.

Ich würde mich sehr freuen, wenn man sich austauschen kann und es vielleicht hilfreiche Tips gibt.


Also fange ich mal ganz von vorne an:



Wir zwei....
Also mein Freund (27) und ich sind seid 3,5 Jahren ein Paar. Wir wohnen zusammen, er hat eine eigene Firma (Zimmermann). Bisher lief bei uns alles einfach perfekt. Für uns ist klar, dass wir zusammen alt werden....
Seit dem ersten Tag bin ich glücklich mit ihm und kann mir mein Leben ohne ihn nicht vorstellen.


Januar 2010:
Ende Januar hatte er eine Grippe, nichts schlimmes, er ist auch vorher nie wirklich krank gewesen.


Februar 2010:
Dann konnte er so schlecht atmen, also wurde er am 02.02 von seinem Hausarzt ins Krankenhaus zum röntgen gebracht. Es wurde Ultraschall, Blutwerte usw. gemacht. Dann auch noch ein CT. Hier kam raus, dass er Wasser in der Lunge hat und dass sich ein Tumor zwischen Milz und Leber befindet. Es wurde ihm dann zuerst 3,5 liter Wasser abgelassen, atmen kann er wieder normal. Aus dem Wasser wurden zwei Proben untersucht, hier befinden sich wohl keine Keime und Zellen. Aber wir wissen nicht was das für ein Tumor ist. Gestern ist er in eine andere Klinik gekommen, weil sie uns da wohl eher helfen können. In der alten klinik befürchten sie, dass der Tumor bösartig ist und das sich Metastasen in der Lunge gebildet haben...
Von der neuen Klinik hatten wir noch keine neuen Ergebnisse.


15.02.2010
Die erste OP....

Als erstes wurde das Wasser an der Lunge rausgeholt. Dann wurde eine Probe aus der Lunge genommen. da da auch irgendetwas drin sein soll(Lungenrundherde). Das ganz kam den Ärzten etwas spanisch vor....

Mein Freund hat die Op gut überstanden. Es wurden sechs Liter Wasser abgelassen und eine Biopsie aus der Lunge genommen. Die ersten Tage war er noch etwas schlapp.. und er musste den einen Schlauch auch ein paar Tage länger drin behalten. Da sie das Rippenfell ja erst an die Lunge kleben wollten, das jedoch dann nicht gemacht haben. Die Lunge hat sich in der Zeit schon wieder etwas zurück gebildet. Es war nur noch ein kleiner Spalt, damit kann man wohl normal Leben und kann so bleiben... In der Woche wurde er immer wieder geröntgt um die Lunge zu beobachten. Die Biopsie wurde zum pathologen geschickt und dieser hat weitere Untersuchungen gemacht...
Also hieß es weiter warten...

Jeden Donnerstag haben die Ärzte einen Tumorboard, wo sie sich dann mit den Spezialisten beraten.
Im Verdacht war dann schwarzer Hautkrebs. Also ging es dann zum Hautarzt, wo seine Leberflecken untersucht worden sind. Von einem wurde eine Probe genommen und wieder untersucht...


März 2010:
Es hieß wieder warten...

Das schöne war, ich durfte ihn nach einem Monat Krankhausaufenthalt mit nach Hause nehmen, da die Ärzte erstmal die Ergebnisse abwarten müssen und keine weiteren Untersuchungen anstehen...

Das war wirklich super, wir haben uns so gefreut und haben die Tage genossen...

Dann riefen uns die Ärzte an, bei der Probe konnte nichts festgestellt werden.
Also ging es ein paar Tage später wieder ins Krankenhaus. Es sollte erneut eine Magen und Darmspiegelung gemacht werden. Sie hatten den Verdacht, dass der Hautkrebs über die Schleimhaut kommt. Auch alles in Ordnung. Die Ärzte sind echt ratlos. So einen speziellen Fall haben sie noch nie gehabt... Dann wurde von dem parthologen eine Spezialuntersuchung anhand dieser Biopsie durchgeführt.
Sie dachten, dass es eine Sache ist die schon bei ihm in der Embryophase bei der Zellteilung stattgefunden hat...
Leider habe ich da nicht viel Ahnung von und mein Freund konnte sich die Begriffe nicht alle merken...
Das was wir wissen oder was die Ärzte denken, ist dass der Tumor in die Lunge streut. Dieses ist nicht operativ zu entfernen.

Leider können die Ärzte mit der Behandlung nicht anfangen, weil sie ja immernoch nicht genau wissen was es ist...

Es waren nun schon 2 Monate vergangen und wir wussten immer noch nicht was es nun genau ist.
Das einzig Gute war, dass ich meinem Freund bei mir hatte, es ihm sehr gut geht und wir die Zeit genießen.


25.03.2010:
Der Arzt hat angerufen...


Es gibt nun noch zwei Möglichkeiten was es sein kann..
Entweder ein Teraton oder ein Melanom...

Es gibt wohl ein bundesweites Netz von Pathologen die da dran sind... Und das ganze wurde nun in die USA geschickt.. Hier sollen wir nun noch 2 Wochen warten. Dauert wohl etwas wegen USA...


12.04.2010
Das Ergebnis steht fest...


Montag hatten wir einen Termin in der Onkologische Ambulanz der Dermatologie.
Es dauerte etwas aber dann kamen wir dran... Die Ärztin wurde nicht informiert und hatte von der Station keine einzigen Unterlagen bekommen... Na toll haben wir gedacht, dann erfahren wir schon wieder nichts...
Aber die hat sich richtig bemüht und hat alles angefordert...
In der Zwischenzeit hat sie noch mal alle Leberflecken am Körper von meinem Freund kontrolliert, da ist aber nichts zu sehen gewesen... Dann war die Ärztin kurz weg und hat sich alle Berichte angesehen usw...

Tja und dann kam der nicht so schöne Moment, weil wir immer noch gehofft hatten dass es nicht so schlimm aussieht...
Also es ist nun definitiv schwarzer Hautkrebs, mit dem großen Tumor und das ganze hat in die Lunge gestreut. Operativ kann man da gar nichts machen...
Die Ärztin sagte, dass bei diesem Krebs das nicht gut aussieht die Heiliungschancen nicht groß sind, also eher gering und das wir uns drauf einstellen müssen, dass mein Freund nicht so lange leben wird wie andere... Sie kann leider nicht sagen, ob es sich um Monate oder Jahre handelt, man kann nur durch die Therapie versuchen, die Lebensqualität zu verbessern/verlängern...
Die Heilungschance ist sehr gering, es gibt nur vereinzeln Fälle wo man den Wachstum stoppen kann oder den Tumor verkleinern...
Mein Freund hat die Wahl zwischen Chemo das wäre dann alle drei Wochen oder mit Medikamenten eine Therapie... Er möchte das gern mit den Medikamenten probieren, ist wohl eine Immuntherapie, da hier die Forschung weiter ist und das sozusagen etwas neues ist...
Jetzt wird anhand der Biopsie getestet, ob das für ihn das richtige ist, wenn nicht müsste er die Chemo machen...
Donnerstag morgen soll er dann das Staging machen... Er bleibt dann bis Freitag da. Ein Termin für eine Untersuchung fehlt noch, sie hoffen dass er den am Freitag bekommt, sonst müsste er Montag noch mal hin... Dann hättem wir nächste Woche wohl die Ergebnisse und die Behandlung kann beginnen...



Ich weiß nicht ich kann gar nicht positiv denken, aber mein Freund sagt, er ist einer von den wenigen der das bekämpfen wird. Wenn ein Arzt schon sagt dass sieht nicht gut aus und man muss sich drauf einstellen ich weiß nicht....

Es kann doch nicht sein, dass wir nicht unser normales Leben weiterführen können... Was ist mit unserem Leben, wir haben soviel vor...
Momentan spielen meine Gefühle mit mir Achterbahn. Erst denke ich wir schaffen das aufjedenfall und dann denke oh mein Gott kann das wirklich sein?? Ich will ihn bei mir behalten...


So, jetzt habe ich hier mal mein Herz ausgeschüttet, ich möchte absolut keinen Mitleid, ich würde mcih einfach nur freuen, wenn man hier etwas schreiben kann und sich austauschen kann.

LG
__________________
Ich weiß nicht was uns noch erwartet oder auf uns zu kommt, aber ich weiß, dass wir alles gemeinsam schaffen werden....

Mein Schatz hat es leider nicht geschafft. Am 24.12.2010 hat er mich hier allein gelassen, aber wir werden uns wieder sehen. Für immer in meinem Herzen :*
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