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Alt 26.01.2007, 18:20
Dobbi Dobbi ist offline
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Standard AW: Verwachsungen / Adhäsionen nach Wertheim OP

Hallo,
ich kann leider aus eigener Erfahrung sprechen. Nach meiner Wertheim OP im September 05 mit kompletter Entfernung der Gebärmutter, Eierstöcke, Verkürzung der Scheide, 3 von 4 Chemos, Bestrahlungen, ging es mir Anfang April 06 recht gut. Ging dann Ende April in die Reha auf Borkum und hier fing meine zweite Krankengeschichte an.
Text etwas länger.....
Übelkeit, Magenkrämpfe, Erbrechen,Vollegefühl, geringer Stuhlgang, Bauch wie eine Schwangere und immer wieder Krämpfe. Die Ärzte in der Reha-Klinik stellten eine Pendel-Peristaltik (Pendeldarm) fest mit Verdacht aufDarmverschluss. So wurde ich abends mit dem Hubschrauber nach Emden in die Klinik geflogen. Hier konnte man keinen Darmverschluss erkennen, also wieder zurück in die Reha. Nach einer knappen Woche voller Schmerzen, keiner Nahrungsaufnahme bekam ich es durch, die Reha abzubrechen. Zuhause überwies mich der Hausarzt ins Krankenhaus. Nach einer Röntgenuntersuchung wurde ich direkt einen Tag später mit Verdacht auf Darmverschluss operiert. Die gleiche OP-Narbe wurde wieder geöffnet. Lt. Auskunft des Arztes war mein Darm völlig mit Verwachsungen umhüllt. Diese hatte man gelöst. Eine Besserung meines Zustandes stellte sich nicht ein. Weiterhin hatte ich einen geblähten Bauch und starke Krampfanfälle im Darmbereich. Die Auskunft der Ärzte: "Das wird schon, es braucht seine Zeit" In den drei Wochen im KRankenhaus reduzierte sich mein Gewicht von 58 kg auf kanpp 50 kg. Auf eigenen Wunsch wurde ich dann entlassen. Zuhause war ich dann eine knappe Woche. Es ging mir immer schlechter. Ich konnte nichts mehr zu mir nehmen.
So bin ich dann in die Uni Bonn gefahren (hier wurde auch meine Wertheim-OP durchgeführt. Und hier kam dann die Maschinerie ans laufen. Infusionen, Blutuntersuchungen, Röntgen, CT etc. und dann zu meiner großen Angst eine NotOP. Zum dritten Mal wurde die Narbe geöffnet. In meinem Schambereich sah man eine Entzündung von außen und von innen war durch das CT zu sehen, dass der Darm hier porös wurde und Darminhalt in den Bauchbereich über kurz oder lang wandern würde. So wurde eine weiter Not-OP durchgeführt mit der Angst für mich einen künstlichen Darmausgang zu bekommen.
Nach 6 Stunden stand folgendes fest: 80 cm Dünndarm wurde entfernt, all das wurde entfernt, was weg musste, der Dünndarm war hier überall so porös geworden (durch die Bestrahlung), es musste sein.
Nach der OP ging es mit jedem Tag Bergauf. Ich bin zwar noch auf 41 kg abgemagert, da ich erst ganz langsam wieder lernen musste zu essen. Doch nun 7 Monate nach dieser letzten OP geht es mir wieder ganz gut. Wiege derzeit 54 kg. Bin noch stellenweise ziemlich schwach und schnell müde. Ich muss zu jedem Essen vorab ein Pulver einnehmen, welches den Stuhl verdickt. Habe noch mit Durchfällen zu kämpfen und muss meine Essgewohnheiten auf Schonkost umstellen. Aber ich habe mein Leben wieder. Ich bin hier der Uni Bonn so dankbar. Für all das was sie für mich getan haben, wäre ich nur gleich dorthin gegangen. Nach der ersten Darm-OP wollte ich nicht mehr leben, so schlecht ging es mir nicht mal nach der Krebs-OP.
Ein weiteres Problem habe ich derzeit noch mit meiner Blase, ich leide unter Inkontinenz, hoffe dies aber bald auch in den Griff zu bekommen. Desweiteren muss ich regelmässig zur Lymphdrainage, ohne die bekomme ich immer wieder dicke Beine und mein Unterbauch Richtung Scham wird dick. Doch so ist alles in Griff zu bekommen.

Ich möchte Euch keine Angst machen. Doch ich habe zwar von all diesen Nebenwirkungen nach einer Strahlentherapie gelesen. Doch nie geglaubt, dass ich etwas davon bekommen würde. Doch es ist anders gekommen.

Liebe Grüße Dobbi
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