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Alt 10.01.2006, 05:02
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Jutta Jutta ist offline
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Standard AW: Emotionales Loch

Liebe Emyli,

Deinen Wunsch nach Auszeit von der jetztigen Situation kann jeder, der einmal begleitet hat, nachvollziehen. Da Du dazu noch tagtäglich im onkologischen Umfeld beschäftigt bist, ist die Belastung extrem hoch.

Wir kennen Dich nicht, deshalb kann hier jeder nur von sich selbst ausgehen, was er/sie machen würde. Ich weiß nicht, wie Du es seelisch verkraften könntest, wenn Dich Dein Vater ganz schnell brauchen würde und Du nicht zu ihm könntest. Die Schuldgefühle, die nachher kommen, könnten eine schwere Last darstellen, die Jahre braucht um aufgearbeitet zu werden.

Hast Du schon über eine Alternative nachgedacht? Einen Ort, der Dir die Chance zum Auftanken gibt, Du aber dennoch erreichbar bist?
Und der große Wunsch unerreichbar im Ausland zu sein für später aufzuheben, vielleicht dann für eine längere Zeit, um wirklich wieder Kraft zu sammeln?
Würde Dir eine interne Versetzung, falls dieses möglich ist, für die kommende Zeit weiterhelfen? Ich bin ehrenamtlich auf einer Palliativstation tätig, die Mutter einer KS erkrankte an Krebs. Da sie nicht mehr die notwendige Kraft für die tägliche Arbeit dort hatte, ließ sie sich für ein halbes Jahr auf eine andere Station versetzen, was ihr bei der Begleitung ihrer Mutter sehr geholfen hat.

Die Entscheidung diesen Urlaub anzutreten können wir Dir nicht abnehmen, aber vielleicht neue Impulse geben, die Dir diese erleichtern.

Ich wünsche Dir das "Richtige" für Dich zu entscheiden.
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Jutta
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