Thema: Chemo
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Alt 02.01.2009, 12:33
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Eleve Eleve ist offline
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Standard AW: Scheiß Chemo!

Hi Tamina,

bist Du beim ersten Mal ohne Chemo davongekommen?

Zitat:
Zitat von Tamina Beitrag anzeigen
Bleiben eigentlich Dauerschäden nach einer Chemo zurück?
Solche Fragen hatte ich mir (und den Ärzten ) vor, während und nach der Chemo auch gestellt.
Da genauer nachzuforschen bringt Dich genauso weit, wie das genaue Lesen von Beipackzetteln oder das genaue Studieren der Einwilligungserklärung zu einer OP
So sprach der Operateur vor der Kaiserschnitt-OP: "das kann alles passieren, aber bei Ihnen wird es nicht passieren."
Ich musste grinsen, denn ich wenn er nicht Recht behalten hätte, hätte ich ihm das nur schwer unter die Nase reiben können.

Klar kann es Folgeschäden und auch Dauerschäden geben nach Chemo und auch nach den Bestrahlungen.
Und man kann auch die ganze Chemozeit damit zubringen, sich vor den "häufigeren" davon zu fürchten, seien es Nervenschädigung in den Fingerspitzen und Zehen oder bleibende Unfruchtbarkeit oder Herzschäden usw.
Wie sagte ein Onkologe, als ich ihn vor der Chemo um eine Zweite Meinung aufsuchte: Vergessen Sie dese ganzen Statistiken. Für jeden persönlich gibt es immer nur 50:50. Entweder es klappt oder es klappt nicht.
Eigentlich Unsinn, aber irgendwo doch wahr. Wenn Du eine Überlebenschance von 1% hättest, ständen Deine Chancen wieder 50:50 ob Du zu den 1% gehörst oder nicht
Deshalb gibt es auch auf Deine weiteren Fragen auch nur eine recht vage Antwort:

Zitat:
Zitat von Tamina Beitrag anzeigen
Regenerieren sich die Schleimhäute?
Wie sieht es mit den Nervenschädigungen aus und Hautschäden?
Wie stark wird die Leber oder die Nieren geschädigt?
Wird das Blutbild wieder normal?
Das kommt auf die Art der Chemo und auch Deine persönliche Konstitution an.
Zum Beispiel ersetzt man z.B. bei herzkranken Patienten manche Substanzen durch weniger herzschädigende. Im Allgemeinen verabreicht oder empfiehlt man aber viele Zusatzmedikamente um den Körper zu schützen. Z.B. VitaminBKomplex gegen Nervenschädigung, Blasenschutz für die Blase u.v.m.

Ich bin Zitronengras ja um ein Jahr voraus und meine Leberwerte sind wieder normal, mein Blutbild ok bis auf leicht niedrige Leukos, Nervenschäden hab ich keine, Eierstöcke melden sich langsam wieder an, usw., also es hat wohl alles so geklappt wie es sollte.

Andere Langzeitfolgen muss man eben abwarten (Zweittumore, Leukämie, Wundheilungsstörungen oder was sonst alles noch Jahre nach einer Chemo und Bestrahlung kommen könnte. Und da sind wir wieder bei den 50:50. Oder bei dem schönen Zitat vom halb vollen und dem halb leeren Glas. Wie war das mit dem Optimisten und dem Pessimisten, was kürzlich im Forum so schön zu lesen war?

Zitat:
Zitat von Tamina Beitrag anzeigen
Was, wenn ich mich nicht mehr alleine versorgen kann, wo erhalte ich HIlfe?
Hier wäre mein erster Ansprechpartner die Krebshilfe vor Ort. Normalerweise geht es einem relativ gut - von kurzen Durchhängern abgesehen. Wenn nicht, kann man jederzeit stationär aufgenommen werden, so hat man mir erzählt.

Tamina, stell den Ärzten Deine Fragen und lass dir sagen, was alles präventiv getan werden kann. Dann gehst Du gleich viel ruhiger an die ganze Sache ran.
Und Dir, Zitronengras, wünsche ich, dass Du aus dem tiefen Tal wieder herausgekrabbelt bist, und dass Du Dich wieder besser fühlst.

Viele Grüße!
Eleve
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