Thema: Denkfehler?
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Alt 13.07.2012, 11:35
Sasa111 Sasa111 ist offline
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Standard AW: Denkfehler?

Hallo Aqui,

Ersteinmal mein aufrichtiges Beileid, es tut immer sehr weh ein Elternteil zu verlieren, egal in welchem Alter!!!!

zum Thema "Trauerkarten":
Es gibt etliche Menschen, die waren noch nie mit Krankheit und Tod konfrontiert... Sie wissen nicht damit umzugehen, möchten aber traditionsgemäß irgendwas loswerden.
Nach dem Tod meiner Mutter im März '12 erhielt mein Vater auch massig Kondolenzkarten. Keine einzige habe ich gelesen, denn es interessierte mich nicht was Nachbar XY, entfernter Bekannter YZ zu sagen hatte. Immer diese Standardsprüche.
Du wirst von deinen Freunden sicherlich genug Zuspruch erhalten haben. Denk lieber an die schönen Zeiten mit deinem Dad, als an Vergessene Namen auf mehr oder minder hübsch bedruckter Pappe.
Trotzdem kann ich verstehen, dass du dich übergangen gefühlt hast und gerade in so einer Zeit, in der Mann eh schon tief verletzt hast, mag das einen schneller erschüttern.

Zum Thema: Einengung durch Elternteil
Ich war ein Jahr lang (Feststellung Krebs bei Mama bis Tod) jeden! Tag nach der Arbeit bei ihr. Bis 22 Uhr... ich habe ihre Arzttermine geregelt, teilweise mitgefahren. Ich habe sie als sie nicht mehr laufen konnte 7 Monate gepflegt, alles nach der Arbeit und mir nie ein eigenes Leben zurückgewünscht.
Mein Vater hat sich meines Erachtens nicht genug gekümmert, ich habe sie gebadet, gewickelt...
Ich schweife ab....zurück zum Thema
Nun ist mein Vater alleine in dem Haus.
Seine Schwiegereltern wohnen in der Wohnung über ihm.
Meine Schwester ein paar Gehminuten entfernt.
Er ruft JEDEN Tag an, will wissen wann und ob ich komme. Meine Schwester ruft mich jeden Tag an um Trauer loszuwerden, mein Vater ebenfalls.
Meine Großeltern wollen mich auch oft sehen.
Ich habe mich mit allen an einen Tisch gesetzt und ihnen so hart es klingt gesagt, dass ich nun meine Ruge brauche. Das ich natürlich noch zu Besuch komme, ich mich aber mittlerweile wie ein Seelenmülleimer fühle und das sie sich nicht wundern müssen, wenn ich nich mehr jedes Mal den Anruf entgegen nehme.
Sie müssen den Weg ins Leben zurückfinden, doch ich muss es auch. Wenn wir nun anfangen andere ins Leben zurückzuführen, gehen wir nicht unseren eigenen Weg.
Setz Grenzen, sprich sie an. Klar wird deine Mama darüber traurig sein, aber tief im Inneren wissen, dass ich Forderungen Grenzen haben müssen und du dein eigenes Leben hast.

Alles Gute Wünsche ich dir auf deinem weiteren Weg.

LG,
Sarah
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