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Alt 17.02.2002, 00:49
Gast
 
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Standard Ich stehe am Anfang

Hallo liebe Leute!

Oh...nun weiß ich gar nicht so recht wie ich anfangen soll..ich bin kein großer Redner und über die Gefühle, die Schmerzen und die Angst zu reden, fällt mir erst recht schwer.
Aber ich habe gestern diese Seite entdeckt und bin jetzt in der Hoffnung meinen Kummer mal loswerden zu können. Ich bin ein Mensch der immer recht stark war, bzw. es vorgibt zu sein, aber nun merke ich, wie meine Kräfte schwinden. Meine Mutter (42) ist vor anderthalb Jahren an Gebärmutterkrebs erkrankt. Nach der Wertheimop, Chemo und Bestrahlung hatten wir wieder Hoffnung und meine Ma hatte so gekämpft...der Tumor war damals schon sehr groß und die Ärzte sagten, dass es ein Wunder sei, daß sie überlebt hat. Nun gut, sie bekam die heftigste chemo, die gibt und die Bestrahlung war auch ziemlich schlimm, wofür wir dann auch die Quittung bekamen...Anfang Januar wurde sie ins Krankenhaus eingeliefert, Darmverschlingungen und Bruch...Resultat akute Bauchfellentzündung. Sie lag drei Wochen im Koma und wir dachten schon es wäre vorbei. Aber sie wachte wieder auf und ich war einfach nur glücklich. Jeden kleinen Fortschritt den sie machte, waren für mich die absuluten Glücksmomente. Die Ärzte sagten, dass der Darm kaputtgestrahlt worden ist....Und plötzlich war Blut im Urin....ich weiß nicht, ob ihr mich nun für verrückt haltet, aber ich wußte es die ganze Zeit, das es noch nicht vorbei ist, genauso wie ich vor einem Jahr gemerkt habe, das meine Ma krank ist und ich meinen Job und mein Studium aufgegeben habe. Die Diagnose: bei der Wertheim ist nicht alles entfernt worden und am Scheidenstrang ist der Tumor aggressiv weitergewachsen. In die Blase rein...eine Op kann nicht gemacht werde, da sie keine Kraft mehr hat...(im Januar waren es neun Ops, die Lunge war schon stark angegriffen und sie mußte künstlich beatmet werden)....Die Ärzte gehen davon aus, dass sie schon voll mit Metastasen ist, die man aber nochnicht auf den CTs sehen kann....Naja, der Arzt knallte mir dann vor zwei Wochen an den Kopf, dass sie auf jeden Fall sterben muß, dass sie nicht mehr geheilt werden kann...eine Chemo, in Tablettenform, eine stärkere würde sie nicht durchhalten, soll ihr noch etwas Zeit verschaffen...Nächste Woche hole ich sie nach Hause....und ich habe so eine scheiß Angst....ich könnte, glaube ich nun seitenlang so weiter schreiben, aber es ist so schwer alles in Worte zu fassen. Meine Ma ist ein klasse Mensch und selbst jetzt hat sie immernoch ein Lächeln parat, wobei sie noch viel mehr Angst hat. Sie weiß es auch noch nicht, wie es um sie steht....ich weiß nicht wie ich das schaffen soll und wie ich damit fertig werden soll..........und doch habe ich noch Hoffnung, dass die Ärzte fehldiagnostiziert haben oder das einfach ein Wunder passiert....

Einen lieben Gruß, Janine
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