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Alt 02.06.2005, 16:21
Gast
 
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Standard Meine Mutter will keinen Besuch im Krankenhaus

Liebe Kerstin,

danke für Deine Zeilen! Ich finde, das läuft doch recht gut mit Dir und Deinem Dad.
Es bringt ja nichts, wenn man sich plötzlich ganz verbiegt, sich selbst anders verhält als vorher, es vielleicht vom anderen erwartet. Für mich ist das Briefe schreiben immer eine gute Möglichkeit etwas zu vermitteln, was ich es nicht sagen kann. Aus welchen Gründen immer.

Da er sich über den einen Brief gefreut hat wird es Dir leichter fallen wieder einen zu schreiben. Ich glaube es ist nicht so wichtig ob man mit einem Menschen, so nahe er einem steht, über alles spricht. Wichtig ist für mich, daß ich dem anderen mitteile, du kannst mit mir über alles sprechen und daß ich das sagen kann was für mich wichtig ist. Es geht nicht nur um Deinen Dad, es geht auch um Dich.
Daher ermuntere ich Dich die Zeit zu nutzen, es tut Euch beiden gut.

Das Forum hier ist eine feine Sache. Ich bin zufällig herein gestolpert. Ich bin 58 Jahre alt und war eigentlich der Meinung ich werde mein Leben ohne Computer beschließen. Vor ein paar Monaten habe ich meine Meinung geändert. Bis jetzt kann ich nichts außer schreiben und im Internet etwas suchen. Für eine Nachbarin habe ich eine Information gesucht, bin in dieses Forum gekommen und habe erst einmal viel gelesen. In den letzten acht Jahren habe ich meine Eltern in ihrer Krankheit und Sterben begleitet, mein Mann ist an Krebs erkrankt, mein Bruder, etliche Menschen aus meinem Freundes-und Bekanntenkreis. Als ich sah, was es hier alles gibt, an wichtigen Informationen, Ratschlägen, aber auch an Trost, da tat ich mir nachträglich noch leid dies nicht als Hilfe gehabt zu haben. Obwohl der Tod meiner Mama nun schon sechs Jahre zurück liegt, tut es mir gut mich im Forum für Hinterbliebene darüber auszutauschen. In manche Beiträge bin ich hinein gestolpert. Jemand schrieb und ich antwortete. Es ist ein Geben und Nehmen und eine große Hilfe. Vor einem Monat stellte sich heraus, daß nach acht Jahren bei meinem Mann eine Rezidiv aufgetreten ist. Über Nacht war es dann so, daß ich nicht nur eine Hinterbliebene, oder eine "ehemalige" Angehörige war, sondern ich bin wieder eine Angehörige eines an Krebs Erkrankten. So schnell geht das. Meinem Mann geht es Gott sei Dank gut, er hat schon die zweite Woche Strahlentherapie und das ohne Nebenwirkungen.

Jetzt habe ich viel über mich geschrieben. Mach Du das auch,ich freue mich wieder von Dir zu hören.
Alles Liebe
Briele
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