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Alt 07.11.2011, 23:56
IngMi IngMi ist offline
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Registriert seit: 06.11.2011
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Standard AW: Mein Mann hat Lungenkrebs, BSD Metastasen, gestern ein Krampfanfall

Hallo zusammen,
irgendwie funktioniere ich nur noch halb, kann kaum noch schlafen, essen, denken. Jetzt ist mein Text auch noch weg und ich darf alles nochmal schreiben.
Vielen Dank für die lieben Wünsche, die können wir beide und natürlich besonders mein Mann sehr gut gebrauchen.

Ein MRT heute hat ein ganzer Herd von Metastasen im Gehirn gezeigt. Jetzt gibt es erstmal Medis um den Druck im Gehirn zu verringern und etwas um Krämpfe zu verhindern. Leider war ich nicht mehr da als der Neurologe zum Gespräch kam und mein Mann kann sich nicht mehr an alles erinnern. Er kann sich kaum noch was merken. Nur, dass wohl schnellstmöglich wieder Kopfbestrahlung gemacht wird und dann wieder Chemo. Aber erstmal wird der Stent morgen wieder kontrolliert (per Schlauch) und eventuell einen neuen, zweiten, gelegt weil der erste nicht richtig funktioniert.

Ich bin ganz verzweifelt, auf der einen Seite möchte ich bei mein Liebster sein, aber dann ist noch unsere Tochter da die versorgt werden muss. Wir wohnen ca. 30 km von der Klinik entfernt, und ich bin seit Jahren nicht mehr Auto gefahren. Ich werde es wieder lernen müssen, aber erst wenn ich kein Nervenbündel mehr bin. Mein Mann darf mindestens ein Jahr lang kein Auto mehr fahren meinte der Neurologe. Für ihn ist das ein Weltuntergang, wohl fast schlimmer als die Diagnose...
Aber ich würde es jetzt auch niemals zulassen, kaum zu denken, was passiert wenn er beim Autofahren einen Krampfanfall bekommt. Ihn so zu sehen geht mir einfach nicht mehr aus den Kopf, es war einfach so schrecklich das es nicht zu beschreiben ist.
Es kann jederzeit wieder passieren, ich muss mich auf alles gefasst machen. Und schaffe es diese Wörter einfach so zu schreiben, als ob ich über andere schreibe... und schäme mich dafür.

Mein Mann ist nicht mehr so wie ich ihn kenne – er ist in sich gekehrt, teilnahmslos, fast willenlos. Ich musste in an der Hand nehmen und wieder auf Station in sein Zimmer bringen. Alleine hätte er den Weg wohl kaum geschafft. Ob er sich jemals wieder wirklich erholt oder was ist wenn er wieder krampft?

Kann das sein, dass die Metastasen sich so schnell vermehren, erst Pankreaskopf, Lymphknoten, Nebenniere, jetzt Gehirn? Der Lungenkrebs ist erstmal im Hintergrund getreten, das macht auch keine Beschwerden... Ich fühle mich so hilflos, verstehe einfach nicht warum das so schnell passiert.
Traurige Grüße,
Inge
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