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Alt 26.11.2008, 00:30
marita62 marita62 ist offline
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Daumen hoch AW: Profil: Kehlkopfkrebs "User" stellen sich vor....

hallo! ich bin angehörige eines krebspatienten.ich bin 46 jahre alt und selber ms patientin. manchmal würde ich gerne einfach auswandern oder vom dach springen.ich war 19 als meine mutter einen schlaganfall erlitt. da ich nicht mehr zuhause wohnte, bin ich wieder zurück, habe meinen kleinen bruder versorgt, zwei haushalte und nebenbei auch noch mein fachabi gemacht.bis zu meiner heirat, mit 26, habe ich dann unterrichtet, was mir immer sehr viel spass gemacht hat. mit 27 waren unsere wunschkinder unterwegs. zwillinge, wir haben uns riesig gefreut. dann die geburt 8 wochen zu früh und ein sohn mit einem herzfehler. prognose: nottaufe vor der ersten op, schäden aus langzeitbeatmung. also habe ich fast 1,5 jahre fast überwiegend im herzzentrum gelebt. meinen beruf als lehrerin habe ich komplett aufgegeben.habe mein kind dort fast vollständig selbst versorgt, d. h. knapp 3 std. schlaf über die gesamte zeit.5 op´s und unser sohn wurde entlassen. ich hatte die hoffnung nun etwas ruhe zu finden, aber unser sohn hatte bis zu seinem 7ten lebensjahr massive schlafstörungen. der dreischichtjob meines mannes machte es noch zusätzlich stressig. außerdem hatten wir zwischenzeitlich mit meinen eltern ein haus gekauft, das noch renovierungsbedürftig war.als unsere kinder dann mit 10 jahren endlich als völlig gesund und fit eingestuft wurden, wollte ich gerne neu starten. mir meinen traum erfüllen und habe einen kleinen laden aufgemacht, 1999. 2 jahre war ich echt happy. alles lief bestens. dann kam ein schwächeanfall und die diagnose ms, 2001. alles ging den bach runter. nur unsere familie hat immer zusammen gehalten. 2004 dann die erste krebsdiagnose meines damals 75 jährigen vaters. faustgrosser blasentumor. habe dann trotz eigener erkrankung meinen 4 personen haushalt und den meiner mutter versorgt. meine mutter leidet seit ihrem schlaganfall an herzrythmusstörungen und hat diabetes. bei stress baut sie völlig ab. dann hatten wir alles einigermaßen überstanden, als 2006 die nächste krebsdiagnose kam. kk-krebs. also wieder op, mit entfernung des halben kk. da mein vater schon einen herzinfarkt hatte und mit bluthochdruck zu kämpfen hat, war die op sehr schwierig.mit weniger stimme aber sonst ganz fit kam er dann anch hause. leider, warum auch immer, weigerte er sich zu regelmäßigen kontrolluntersuchungen zu gehen. mit dem erfolg, dass er nun 2008 vielleicht den krebs nicht überlebt. z. zt. bekommt er, nach einer op, in der der kk, die lymphknoten und die lymphbahnen, bis auf den schlüsselbeinknochen entfernt wurden, lebt er nun seit 4 wochen im klinikum,mit magensonde und luftröhrentubus und bekommt nun noch bestrahlungen und chemo. ende 2007 habe ich schon gemeinsam mit meiner cousine meinen einzigen onkel, bis zu seinem tod im hospiz, im april 2008, begleitet. niemand sonst war seelisch in der lage damit umzugehen.unsere kinder sind zwar jetzt aus dem haus, somit habe ich nur noch 3 personen zu versorgen aber meine eigene krankheit ist auch schlimmer geworden. ich habe einfach keine kraft mehr und schwanke momentan zwischen, sorge um meine mutter, sorge um meinen vater, das er auch im hospiz endet, und enormer wut, dass mein vater durch seinen starrsinn uns das alles eingebrockt hat. die aussage des arztes war, wenn er früher, anfang des jahres gekommen wäre, wäre der tumor nur 1cm groß gewesen und einfach zu entfernen.nun hat aber der tumor 7 monate zeit gehabt ungehindert zu wuchern. den erfolg sehen wir nun.so langsam merkt mein vater, was er meiner mutter, 72 jahre ! und seiner ms kranken tochter da zumutet und er ist sehr deprimiert. ihnn aufzubauen fällt uns sehr schwer, da wir selber kaum noch kraft haben und kein mitleid entwickeln können. meine therapie habe ich komplett eingestellt, dafür bleibt einfach keine zeit. vielleicht kann mir ja jemand einen tip geben, wie wir nicht vor die hunde gehen. vielen lieben dank im vorraus. alleine das schreiben hat schon gut getan.
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