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Alt 17.03.2005, 17:49
Gast
 
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Standard Angehörige tauschen sich aus

Hallo Ihr,

bei meinem Paps wurde vor ca einem 3/4 Jahr ein kleinzelliges Bronchialkarzinom festgestellt. Damals waren wir auch noch guter Hoffnung.
Die Chemo schlug gut an, es wurde nicht operiert. Dann die Bestrahlung der Lunge. Das kostete Ihn wirklich Kraft doch wir waren immer noch frohen Mutes da keine Metasthasen vorhanden waren. Tja wir konnten noch ein relativ unbeschwertes weihnachtsfest verbringen aber Papa war nicht mehr derselbe. Ich glaube zu dieser Zeit verlor er seinen Lebensmut und wollte einfach nicht mehr stark sein und kämpfen. Mitte Januar 05 war endliche die Lungenbestrahlung vorbei. Alle atmeten auf - Anfang Februar 05 im Krankenhaus beim Check soweit alles i.O. - der verdacht auf Metasthasen in den Nieren bestätigte sich nicht. So konnten wir noch einmal ausgelassen feiern, nämlich seine 56. Geburtstag. Ende Februar stellten sich die ersten gravieren Veränderungen ein. Er wurde immer vergesslicher, unruhig und konnte nicht mehr schlafen tja eine Woche später beim Arzt die Diagnose. Im Gehirn lauter Metasthasen. Letztes Wochenende konnten wir Ihn noch mal nach Hause hohlen, doch es war nur noch die Hülle da. Unter starken Beruhigungsmittel (Faustan) war der Rest von Ihm, der noch da war, ausgeschaltet. Mittlerweile erkennt er nicht mehr alle Angehörige, kann nicht mehr alleine auf Toilette und eigentlich nichts mehr alleine. Montag dann die Offenbarung vielleicht noch acht Wochen eher weniger.
Jedenfalls ist nun alles aus den Rudern. Meine Ma alleine mit dem Haus. Die Kinder im Bundesgebiet verstreut.

Alles völlig im Arsch und keiner weiß wie es weitergehen soll. Wie ich damit umgehen soll kann ich mir noch nicht vorstellen. Er wird sterben, das ist im Moment die Gewissheit die wir haben.

Ich will hiermit keinem den Mut nehmen, musste nur mal Luft ablassen.

Danke für „zuhören“.
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