Einzelnen Beitrag anzeigen
  #4  
Alt 16.07.2007, 13:42
Kölner Leser Kölner Leser ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 12.10.2006
Beiträge: 319
Standard AW: Die Hoffnung stirbt zuletzt

Hallo Angi,

also es ist schon so, daß Rückenschmerzen meistens auf eine Inoperabilität hinweisen, da der Tumor dann schlecht komplett zu entfernen ist. Dennoch solltet Ihr auf diesem Gebiet spezialisierte Chirurgen befragen. Grundsätzlich ist die OP die einzige realistische Chance auf eine Heilung bzw. hohe Lebensqualität und Lebensverlängerung - wie alles gibt es hierfür auch Ausnahmen.
Die durchzuführende Operation können jedoch nur wenige Chirurgen, da sie sehr umfangreich ist und hohe Risiken beinhaltet. Die These, daß jeder Arzt die gleiche Einschätzung teilt bzw. wie Du es von Deiner Mutter berichtest, daß sie an das glaubt, was die Ärzte sagen, solltest Du erstmal beiseite schieben. Du findest hier im Forum etliche dieser Fälle und Diskussionen, Oles Tipps oben sind in diesem Zusammenhang auf jeden Fall sehr lesenswert.

Sinnvoll ist es deshalb eine zweite Meinung bei den Pankreaszentren einzuholen. Das sind in Deutschland die Kliniken Heidelberg, Hamburg und Bochum, und dort die Teams um Prof. Büchler (Uni HD) und Prof. Izbicki (UKE Hamburg) und Prof. Uhl (Bochum). Es genügt die CTs auf CD zu brennen und diesen Ärzten zu schicken, die schriftliche Einwilligung Deiner Mutter hinterfragt niemand, so daß Du sie auch nicht involvieren mußt. Diese Ärzte melden sich umgehend bei Euch und teilen Euch mit, ob sie es ebenfalls für derzeit nicht operabel halten oder nicht. Die CDs erhaltet Ihr bei Eurem Radiologen. Die Adressen findest Du über die Suche hier im Forum oder Google.

Weiterhin solltet Ihr keine Zeit verlieren und das schnell in die Wege leiten. Wenn Du heute oder morgen die Aufnahmen bekommst und per Post schickst, hast Du bis Ende der Woche qualifizierte Aussagen.

Die Rückenschmerzthematik ist wirklich ohne Worte (auch erlebt). Gerade im Zusammenhang mit zunehmenden Beschwerden im Liegen ("nächtliche Rückenschmerzen") oder später im Sitzen sind die so eindeutig belegt, daß es manchmal unglaublich ist, warum ein Arzt nicht einmal kurz nachschlagen kann. Fakt ist ja, daß die Inoperabilität fast immmer hauptsächlich daher rührt, daß zu viel Zeit vergangen ist.

Uni-Klinik: Soweit Deine Mutter privat versichert ist, ist das sicherlich erstmal eine gute Anlaufstelle, da sie dann direkt mit den forschenden Professoren in Kontakt kommt. Wenn die Uniklinik jedoch nicht in Heidelberg, Hamburg oder Bochum steht und dann auch bei einer gesetzlichen Kasse versichert, dann solltet Ihr Euch in dem Fall auch bewußt werden, daß es sich um Lehrkrankenhäuser handelt. Zwangsläufig kann die Qualität von Ärzten mit weniger Erfahrungen bei bestimmten Fällen nicht mit High-Volume-Zentren verglichen werden. Das soll man auch gar nicht, weil diese Ärzte hautpsächlich lernen wollen. Die quantitativ geringer auftretenden erfahrenen Ärzte kümmern sich dort hauptsächlich um ihre eigenen (privat-)Stationen. Was ich damit sagen will, ist, daß Unikliniken, gutes Equipment hin oder her, nicht perse eine Qualitätsvorsprung haben.

Holt Euch auf jeden Fall die zweite Meinung ein, auch wenn Ihr mit der jetzigen Klinik zufrieden seid.

vG, KL
Mit Zitat antworten