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Alt 27.03.2006, 12:51
viola viola ist offline
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Standard AW: Inflammatorisches Mamma Carzinom

Liebe Pia,

ich kann mir gut vorstellen, dass Dir mulmig zu Mute ist, und es tut mir besonders leid, dass der schlimme Verdacht eines inflammatorischen Mammakarzinoms im Raume steht. Als kleine Aufmunterung kann ich Dir nur berichten, dass diese gefürchtete Diagnose bei mir nun vier Jahre zurückliegt und es mir nach überstandener Therapie sehr gut geht - bisher ohne Rezidiv und Metastase. Über das Forum habe ich mindestens zwei weitere Frauen kennen gelernt, die ebenfalls einen IBC hatten und auch heute noch gesund und ohne Rückfall sind. Einige andere Frauen hatten zwar Rückfälle, kommen aber bewundernswert gut damit zurecht. Bei den ganz schlimmen Fällen handelt es sich meistens um Frauen, die die Chemotherapie verweigerten und/oder deren Diagnose zu spät gestellt wurde.

Es wird Dich erstaunen zu hören, dass ich nicht operiert wurde. Die Ärzte (Uniklinik), denen ich am meisten vertraute, waren dagegen; sie hielten es wegen der Entzündung und der Lymphangiosis carcinomatosa für zu riskant. (Es gab aber auch andere, z.B. meinen Gyn., die eine Mastektomie befürworteten.) Ich erhielt sofort eine ziemlich starke Chemotherapie (6 x EC), dann Bestrahlung mit insgesamt 50 Gy und anschließend nochmals fünf Zyklen einer Chemotherapie mit Taxoterre (Docetaxel). Da mein Tumor hormonpositiv war, bekam ich außerdem eine Antihormontherapie mit Femara (Letrozol). Es war - wie man so schön sagt - zwar kein Spaziergang, aber auch kein Horror. Insgesamt weniger schlimm als ich es erwartet hatte!

Das ist jetzt für Dich sicher noch alles schwer verständlich, aber ich schreibe es Dir, damit Du etwas vorbereitet bist auf das, was auf Dich zukommmen kann.

Es ist gut, dass eine Stanze entnommen wurde, die in der Pathologie untersucht wird. Nur so kann die Diagnose gestellt bzw. ausgeschlossen werden. Ich hatte vorher noch ein MRT (Magnetresonanz- oder Kernspintomographie) mit Kontrastmittel erhalten. Das ist eine hochsensible Methode, um verdächtige Stellen zu identifizieren. Ob es sich bei dem verdächtigen 'Etwas' dann aber letztendlich um etwas Gut- oder Bösartiges handelt, muss stets per Biopsie (Stanze) geklärt werden.

Im Moment besteht ja, wie die Ärztin sagte, noch Hoffnung, dass es sich 'nur' um einen Abszess handelt. Wichtig ist zum jetzigen Zeitpunkt vor allem, dass die Diagnose schnell und sicher gestellt wird, dass Du an einem Brustzentrum oder an einer Uniklinik behandelt wirst und dass die Therapie unverzüglich eingeleitet wird.

Liebe Pia, versuche, zuversichtlich zu sein! Es ist zu schaffen. Auch für Dich! Melde Dich wieder, wenn der Befund von der Pathologie da ist. Ich drücke Dir ganz fest die Daumen.

Alles Liebe
viola
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