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Alt 16.07.2004, 07:54
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Standard Warum nur so schnell???

Hallo Lisa!
Erst einmal vielen Dank für Deine Nachricht. Es tut mir schrecklich leid, dass auch Deinem Vater keine glücklicheres Schicksal zugefallen ist. Ich wünsche euch viel Kraft und Mut und hoffe inständig, dass Dein Papa überleben wird.

Du fragtest, ob es wirklich so schnell gehen kann: Ich kann Dir hierauf auch keine Antwort geben. Aber wie man sieht ist es wohl so. Ich kann auch nicht verstehen, dass man bei Deinem Papa so plötzlich Metastasen entdeckt hat. Aber wenn ich sehe, wie schnell es mit meinem Vater bergab gegangen ist, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass es auch mit Deinem so war und dass die SCHEIß DINGER wirklich innerhalb von 3 Monaten gewachsen sind. Aber ihr habt ja noch die Chance, dass alles wieder gut wird. Meinem Papa kann man mit Nichts helfen. Sein Arzt sagt, dass die Tumoren, von denen sie in Gunzenhausen schon Bilder gemacht hatten und von denen der Größte damals (am 24.6.) ca. 5cm groß war, mittlerweile, also nach nur 3 Wochen, fast doppelt so groß sein müssen, weil es ihm so rapide schlechter geht.
Gestern war ich mit Mama, meinen Geschwistern, ihren Kindern und Eheleuten bei ihm. 3 Stunden haben wir gewartet, bis er endlich von der Port-OP zurück kam. Wenn ich ihn jetzt so sehe, dann verstehe ich langsam, dass er wirklich sterben wird, und es ist so schrecklich!!! Und dann denke ich an etwas anderes und wenn ich wieder an ihn denke, kommt es mir alles wie ein schlechter Film oder ein Traum vor. Irgendwie kann ich es nicht fassen und es mir einfach nicht vorstellen, dass ich seine Stimme bald nichtmehr hören kann, ihn nichtmehr sehen, streicheln, küssen kann. Und dazu noch meine Mama, die so furchtbar traurig, aber trotzdem so stark ist. Und mein Bruder, den ich gestern zum ersten Mal hab weinen sehen.
Als wir gestern nach hause gegangen sind, hat er jedem von uns die Hand gehalten, hat uns alles Gute gewünscht und wir sollen die Ohren steif halten. Aber das Schlimmste war, was er zur Freundin meines Bruders, mit der er noch nicht so lange zusammen ist, sagte: "Es tut mir leid, dass du mich als einen Versager kennen lernen musstest." Wie kann er nur denken, dass er Schuld daran hat??? Keinen trifft die Schuld, höchstens Gott.
Ich hoffe so sehr, dass es noch nicht sein letzter Abschied war. Dass er noch nach hause kommt.

Alles Liebe und Gute! Gib die Hoffnung nicht auf!

Ich bete für alle, denen es auch so schrecklich geht wie meinem Papa und uns und auch für die, die noch eine Chance haben.

Alexandra
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