Einzelnen Beitrag anzeigen
  #544  
Alt 13.06.2010, 11:29
Halvara Halvara ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 12.06.2010
Ort: NRW
Beiträge: 2
Standard AW: Profil: Angehörige stellen sich vor...

Hallo Zusammen,

ich bin weiblich, 46 und bei meinem Lebensgefährten, 55, ist am Freitag Prostatakrebs mit Metastasen am Knochenmark festgestellt worden.
Was Näheres weiß ich nicht, da er beruflich in Speyer war und dort einen Kreislaufzusamenbruch hatte, auf Grund dessen er dort in die Klinik gekommen ist.
Er hatte schon länger Beschwerden, die er aber immer auf seine Herzerkrankung zurückführte.
Jetzt nachdem feststeht, das es Prostatakrebs ist, weiß ich nun auch woher die Beschwerden kamen, da ich so viel wie möglich im Internet recherchiert habe.

Er hatte besonders in der letzten Woche starke Rückenschmerzen und es kamen plötzlich Schmerzen in der Leistengegend hinzu.
Er war in keinester Weise mehr leistungsfähig und müsste sich tagsüber meist mehrere Stunden ausruhen.
Nachts konnte er oft nicht schlafen.

Erst am Dienstag hatte er noch einen Arzttermin und ihm wurde geraten, sich in einer Klinik mindestens eine Woche lang komplett durchchecken zu lassen.
Seine ganzen privaten Umstände derzeit ließen dies aber leider nunmal nicht zu und er hat es vor sich hergeschoben.

Er hatte bereits 2 Herzinfarkte und beim 2. wurden ihm vor 2 Jahren 4 Bypässe gelegt.
Seine Bescherden führte er nun immer darauf zurück und auf den Stress, den er in den letzten Monaten hatte.

Er will mich in Speyer nicht sehen, will Zeit und Ruhe für sich haben.
Mir macht er es damit aber auch nicht leicht.
Ich war jahrelang allein und habe ihn erst Ende April kennengelernt.
Meinen Jahresurlaub habe ich für ihn vorgezogen, um ihm bei einem Umzug in eine neuen Wohnung zu helfen.
Wir wohnen nicht zusammen und ich lebe 130 km von ihm entfernt.
Ich hatte so gehofft den urlaub nachd em Umzug mit ihm genießen zu können und ihn noch näher kennenzulernen und nun das.

Ich weiß nicht, wie er nach der Diagnose nun zu mir stehen wird.
Allein schon mit der Herzerkrankung war es nicht leicht mit ihm.
Einmal war ich soweit, das ich fast den Notarzt gerufen hätte.
Er wollte das aber partout nicht, lieber will er krepieren.
Er hat wahnsinnige Panik vor Krankenhäusern und selbst nach seiner Herz-OP war er nach seinem Erzählen sehr schnell aus der Klinik raus und hat wohl auch keine vollständige Reha mitgemacht.
Mir macht es jetzt wahnsinnige Angst, wie er sich entscheiden wird.
Ich habe die Befürchtung, das er sich von mit trennen wird, da er nicht will, wie Jemand sein leiden miterlebt.
Er will auch keine Pflegefall werden.
So wie ich ihn einschätze nimmt er sich dann eher das Leben.

Ich weiß auch absolut nicht, wie seine Chancen überhaupt stehen, da ich ja keine genaue ärztliche Diagnose kenne.
Da schon Metastasen vorhanden sind, ist es ja wohl ein sehr fortgeschrittenes Stadium.

Für Tipps und Ratschläge wäre ich sehr dankbar.

Halvara
Mit Zitat antworten