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Alt 28.04.2008, 10:26
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hope38 hope38 ist offline
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Standard AW: Gebärmutterhalskrebs

Liebe Nikita!
Doch, für mich ist es Ehrlichkeit, den Kindern zu sagen, daß ich einen bösartigen Tumor hatte. Mit dem Hinweis, ich hätte "Kopfschmerzen und wäre erstmal nicht mehr am Rumspringen", nee, das hätte ich nicht fair gefunden.

Natürlich, liebe Nikita, habe ich meinen Kindern all das kindgerecht verpackt! Denn das Schlimmste, was ich möchte, ist, daß sie ein Trauma haben. So können sie mir vertrauen und wissen, daß wir alles tun, damit ich gesund werde.
Ich habe meinen Kinder niemals gesagt, ich werde sterben daran, denn das weiß ich doch auch jetzt nicht. Ich will keine Angst machen. Aber was soll ich sagen, wenn man mich fragt: "Mama, kann man an Krebs sterben?" Hm?! Das ist für mich klar, daß ich da auch ehrlich bin. Für mich ist es eher bedenklich, einem Kind nicht, soweit es eben Aufklärung auch möchte, zu erzählen, daß man erkrankt ist. Natürlich nicht in allen Einzelheiten, ist klar!
Ach ja, und wenn Ärzte nicht ehrlich sind, wie finde ich das denn? Ich persönlich erwarte Offenheit, denn es ist meine Lebenszeit, die ich gestalten kann. Und davon mal ganz abgesehen: Was Ärzte dann so machen, ist für mich noch lange kein Maßstab!

Und ich bin froh, daß ich so ehrlich war, denn einige Wochen, nachdem ich von der Diagnose wußte, kam ein kleines Mädchen zu meiner 10jährigen Tochter und meinte "Ätsch ätsch, ich weiß mal, daß Deine Mutter Krebs hat!"

Ja, jeder hält es, wie er denkt. Meine Worte sind auch nur der Weg gewesen, den ich gegangen bin. Und weißt Du, ich mag es eigentlich nicht so sehr, wenn man mir sagt, was "man" tun oder lassen sollte! Es gibt auch hier kein richtig oder falsch, das für jeden stimmt!
Du hast es so gemacht und ich eben anders!

VG, Leena
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am 02.05.2006 Rektum-Ca-Diagnose, Chemo+Bestrahlung, OP im August 2006, danach von 11/06 bis 02/07 adjuvante Chemo, Anlage eines Ileostomas, Rückverlegung in 01/09

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