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Alt 02.05.2002, 18:20
Gast
 
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Standard kleinz. Bronchialkarzinom - wie verhalte ich mich?

Hallo Ihr Lieben!

Oh shit, Sylvia... was muß das für ein Schreck gewesen sein. Nun auch noch Ansgt um den Papa. :-( Ich drücke ganz fest die Daumen, dass es alles wirklich ganz harmlos und Papi am Wochenende wieder zuhause ist!!!

Muß euch leider sagen, dass ich über das LITT Verfahren nun doch nicht berichten kann, denn meine Mama hat uns am Montag gesagt, dass sie es nicht machen lassen wird. Ich sehe eure fragenden Blicke "Wie??? Ohne mit dem frankfurter Arzt gesprochen zu haben???" Ja, ohne mit ihm gesprochen zu haben. Das hat ganz eindeutig der behandelnde Arzt verbockt mit seinem Gerede über die Micrometastasen und der Option ENTWEDER Litt ODER Chemo.... Die Bitte doch hinzufahren und genau danach zu fragen, vielleicht wäre ja doch beides möglich, hat sie böse werdend abgelehnt... "Ne, dann würde der in Frankfurt ja vielleicht doch was anderes sagen und dann wisse sie nicht, wem sie vertrauen soll, sie wäre dann nur verunsichert... und außerdem hätte das ja eh alles keinen Sinn mehr...." :-( :-( :-(
Schade, denn der termin wäre schon heute in Frankfurt gewesen. Aber wie schon mal gesagt, wir können unsere Mamis natürlich zu nix zwingen, auch wenns weh tut. Ich habe dann natürlich versucht, den Arzt ans Telefon zu bekommen, um telef. nach Chemo zu fragen, hat nicht geklappt. Auch auf meine e-mail hat er nicht reagiert, nur ganz kurz geantwortet, dass die Methode wie bereits gesagt, auch für Lungenkrebs in Frage käme, alles andere persönlich. Einen Versuch starte ich noch. Mal sehen.

Sie hatte das ganze Wochenende Kopfschmerzen und ist nun auch der festen Überzeugung, dass das wahrscheinlich Gehirnmetastasen sind und man habe ihr das einfach nicht gesagt, dass sie schon welche hat.... Mein Argument, das hätte man ihr sagen MÜSSEN, die Ärzte dürften so was gar nicht verschweigen, hat alles nix genutzt.... oh man. Es geht ihr seelisch momentan sehr sehr schlecht... da ist so ein tiefes Loch, und ich wußte gar nicht was ich machen sollte, sagen sollte.... Ich weiß nicht, ob ihr das versteht... ich bin böse geworden, habe gesagt, dass sie da nicht alleine rauskommt, dass sie mit der Einstellung dem Krebs eine noch größere Chance gibt, schnell die Oberhand zu gewinnen (Mama: "Dann habe ich es wenigstens bald hinter mir..." :-( ).... dass wir Hilfe suchen müssen.

Schon als Kind habe ich mir Geschwister gewünscht, aber nun, als Erwachsenen noch mehr... ich stehe manchmal auf echt einsamen Posten. Mein Vater ist mit der Situation nämlich leider komplett überfordert. Er will nix genaues wissen, fragt nur alle paar Tage "Aber Mama hat doch noch eine Chance, oder?"... Ich antworte "Ja, Papa, die hat man immer".... Dann ist er zufrieden, beruhigter... aber dass er auf den Tisch haut und sagt "Los jetzt, wir packen das gemeinsam... wir suchen nach Möglichkeiten...", das passiert leider nicht. Er flieht meistens nur. Nicht aus Böswilligkeit, sondern aus Hilflosigkeit. Er weint sich dann auch bei mir aus. :-(

Und es tut so schrecklich weh, wenn ich meine Mama so traurig und verzweifelt sehe... :-(
Und ich verstehe sie ja so gut. Alle Ärzte haben gesagt, sie hat die besten Chancen, lange krebsfrei zu bleiben mit der Vorbehandlung. Und jetzt das.

Ich habe ihr dann gesagt, dass ich für sie einen Termin in einer NAturheilkunde-Praxis gemacht habe. Das hat sie natürlich auch erst abgelehnt. Es ist verrückt, aber vor der Krankheit, da hat sie alles gut gefunden, was mit Naturheilkunde zu tun hatte. Hat da richtig dran geglaubt. Tut sie leider nicht mehr "Wenns was bringen würde, würden die das doch auch im KH machen oder vorschlagen...".... Es hat einiges an Überredungskraft gekostet, sie dann doch zu überzeugen, denn der Termin ist erst Montag und da wollte sie eigentlich schon zur Chemo ins Krankenhaus gehen... Die Ärztin aus der Praxis, mit der ich telefoniert habe, hat mir aber ganz dringend ans Herz gelegt, noch vor der Behandlung mit Mistel, etc. anzufangen. Gott sei DAnk hat Mama sich nun drauf eingelassen....

Ihr ging es nach dem "Zusammenbruch" auch ein bißchen besser. Wir haben noch sehr offen über zB Simonton geredet u.ä. und es war auch ok, dass ich ihr ein Prospekt von biokrebs gegeben habe. (Kann ich euch übrigens sehr ans Herz legen, auf biokrebs.de , unter Infos, "Weege zur seelischen Gesundheit", kann man direkt ausdrucken) Ich habe ihr auch vorgeschlagen nach der Chemo wieder eine Reha zu machen, allerdings diesmal in einer ganzheitlichen Klinik. Hatte auch schon ein Prospekt dabei für sie.
Das alles bringt natürlich nix, wenn ich von den Möglichkeiten überzeugt bin.... es wäre schön, wenn Mama endlich etwas findet und daran glauben kann. Drückt uns die Daumen, dass die Ärzte in der Praxis fit sind und endlich mal etwas "positives rübderkommt".... :-) Das wäre schön.

Ihr Lieben, ich denk an euch. Hoffe, bald wieder etwas zu hören.
*knuddel ganz dolle* Eure Tanja :-)

Ich hoffe so sehr, dass es wieder aufwärts geht. Es muß einfach klappen, meine Mama darf nicht so traurig sein. Sie hat es einfach besser verdient (wie so viele andere Menschen natürlich auch).
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