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Alt 19.03.2012, 11:52
Tempete Tempete ist offline
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Standard AW: Nach der OP- wie geht's weiter?

Zitat von Eimermar60 (Christa): "Und glaube mir, die Selbstvorwürfe, die man sich macht, sind eine große zusätzliche Belastung."

Ich glaube auch, daß die Selbstvorwürfe ein riesiges Problem für viele betroffene Krebspatienten sind.

Meine Mutter macht sich große Vorwürfe, weil sie durch das Rauchen die Krankheit bekommen hat und damit nicht nur ihr Leben, sondern auch das ihrer Kinder, Enkel und Freunde belastet.
Sie schämt sich richtiggehend dafür, daß sie krank ist!
Wir versuchen natürlich, ihr das Gefühl zu geben, daß uns die Situatuion zwar auch bealstet (wäre ja auch traurig, wenn es anders wäre...) aber das wir ihre Last gern mittragen. Sie würde das ja schließlich auch für uns tun - und hat es als Mutter oft genug getan!

Diese Selbstvorwürfe und Zweifel sind natürlich wenig hilfreich auf dem Weg zur Gesundung. Sie kosten viel Kraft, die eigentlich für andere Schritte gebraucht würde. Aber auch das muß geleistet und verarbeitet werden.

Ich erkenne einfach immer mehr, das Krebs nicht nur ein körperlicher Befund, eine OP oder andere Therapie ist - und dann ist schon alles wieder gut.

Nein, es ist wohl so, daß sich das ganze bisherige Leben neu ordnen muß und man ein ganz anderer Mensch wird. Das ist ein prozess, der nicht ohne Schmerzen abläuft - aber wer weiß?
Am Ende kommt sie vielleicht als ein sehr "guter" Mensch dabei raus!?

Bisher läuft ja eigentlich alles einigermaßen gut. Mit etwas Glück schaffen wir das!
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